Google Tochter YouTube hatte sich im September mit der amerikanischen Verbraucherschutzbehörde FTC außergerichtlich auf eine 170 Millionen Dollar Strafzahlung geeinigt und wird sich auch in Zukunft weiterhin vor dem wachsamen Auge der FTC in Acht nehmen müssen. Wir beleuchten die Hintergründe.
Was führte zu der Klage?
Google und ihr Tochterunternehmen YouTube sammeln in großem Stil Nutzerdaten für Retargeting- und Marketingzwecke. Hintergrund der Klage waren von YouTube entgegen in den USA geltendem Datenschutzrecht gesammelte Daten von Kindern die auf der Plattform verkehrten und so mit personalisierter Werbung bespielt wurden.
Laut FTC verstieß Google damit gegen den „Children’s Online Privacy Protection Act“ kurz COPPA. Dieser soll die Privatsphäre minderjähriger im Netz besonders schützen.
Welche Folgen hat das für Werbetreibende auf YouTube?
Laut YouTube plant man nun, innerhalb der nächsten Monate die Daten aller User die für Kinder gedachten Content auf YouTube schauen datenschutzrechtlich als die Daten von Kindern zu behandeln, egal welches Alter dem User zugeordnet ist. Dies bedeutet für Werbetreibende eingeschränktere Möglichkeiten beim Werben auf so kategorisierten Kanälen. Wie ein Kanal kategorisiert ist, hängt dabei sowohl vom Kanalbetreiber als auch von YouTubes automatisierter Einstufung ab.
Diese strengen Auflagen an die Google Tochter werden sicherlich das Werben und Targeting für nicht klar zuzuordnende Produkte wie Sammelfiguren, Spiele und Games oder Spielzeug deutlich erschweren. Wie weitläufig Google und YouTube bestimmte Inhalte als „für Kinder“ definieren wird bleibt dabei noch abzusehen.
Die neuen Regelungen sollen bereits ab Januar 2020 in Kraft treten.
Thomas Niess ist seit 2019 Teil des xpose360 PPC Teams. Davor studierte er an der Universität Augsburg Geschichtswissenschaften und Anglistik und sammelte bereits erste Erfahrungen als Freelancer im Online Marketing.