SEOkomm 2022 Recap – Unsere Eindrücke des Events in Salzburg

Lesedauer: 24 Minuten

Nachdem die SEOkomm letztes Jahr nur unter strengen Hygienemaßnahmen realisiert werden konnte, hat die Messe dieses Jahr fast ohne Einschränkungen stattfinden können. Das Team der Online Expert Days hatte im Vorfeld alle technischen Vorkehrungen getroffen, um die Konferenz im Notfall wieder unter Einschränkungen oder remote austragen zu können. Natürlich waren auch einige Mitglieder:innen des SEO-Teams der xpose360 vertreten. Was wir aus den interessanten Vorträgen Spannendes mitnehmen konnten, verraten wir Dir hier.

AI is eating the world
(and Google)

Bastian Grimm von der Agentur Peak Ace sprach auf der diesjährigen SEOkomm über AI. 

Im Vorfeld platzierte Bastian Grimm unter jedem Sitz der Teilnehmer:innen einen Umschlag. In diesem fand sich jeweils ein maschinell und ein menschlich erstellter Text. Im Rahmen einer virtuellen Abstimmung konnten die Teilnehmer:innen raten, welcher der beiden Texte von der künstlichen Intelligenz erstellt wurde und welcher Text von einem Menschen geschrieben wurde. Ein spannendes Experiment, bei dem in nahezu allen Bereichen die Wahlergebnisse der Teilnehmer bei rund 50 % lagen. Aus diesem Experiment lässt sich schlussfolgern, dass es zunehmend schwieriger wird, die Leistungen von Menschen von denen der Maschinen zu unterscheiden. 

Weiterhin führte Grimm aus, dass Unternehmen schon jetzt große Summen in die Entwicklung von KI zur Inhaltserstellung investieren. Bei der digitalen Bildgenerierung und Bildbearbeitung ist es mittlerweile fast unmöglich, zu unterscheiden, welches Bild von einem Menschen designt und welches von Maschinen erstellt wurde. Laut Grimm führen diese Entwicklungen auch dazu, dass Stockbilder an Attraktivität verlieren. 

Im Folgenden  machte Grimm auf die Ineffizienz des Internets in Bezug auf Nachhaltigkeit bei Geld-Energie und Wasserverbrauch aufmerksam. Dies sei darauf zurückzuführen, dass inzwischen knapp 60 % der Inhalte des Internets aus Duplikaten bestehen. Grimm stellt die Vermutung an, dass Google und andere Suchmaschinen künftig noch stärker versuchen werden, nur noch einzigartige Inhalte mit einem hohen Mehrwert zu indexieren, um so effizienter und ressourcenschonender zu arbeiten. Dies führt jedoch auch dazu, dass es schwieriger und teurer wird, AI Content zu erkennen.

Grimm klärte die Zuhörerer:innen ferner  darüber auf, dass KI-Textgenerierungsmaschinen keine Texte schreiben. Stattdessen generieren sie diese anhand der zur Verfügung gestellten Parameter sowie der Trainingsdaten. In diesem Kontext seien Copywright-Probleme vorhersehbar, so Grimm. Auch wies er darauf hin, dass sich Google und KI-Entwickler in einem Wettlauf um die Erkennung von KI-Spam-Inhalten auf Seiten von Google und der Vertuschung / Optimierung von KI-Inhalten auf Seiten der Programmentwickler:innen befinden, Das erklärt auch, warum Google mit den jüngsten Updates versucht,  KI-Spam zu erkennen und aus dem Index zu entfernen. In diesem Zuge sei es nicht verwunderlich, so Grimm, dass Domain-Autorität und Markennamen wieder an Wichtigkeit gewinnen. Auch die Multisearch von Google werde für SEO weiter an Relevanz gewinnen, werde hiermit doch versucht, dem visuellen Nutzerverhalten der jüngeren Generationen gerecht zu werden. 

Der Nutzen von KI könne nach Einschätzung von Grimm gerade kleineren Unternehmen zugutekommen, stehen diesedoch häufig vor der Herausforderung qulaitativ hochwertigen Content zu generieren.

Tooltipps zum Thema KI:

  • Riku AI
  • DALL-E AI
  • Lexica.art
  • bleedingedge.ai
  • (KI im täglichen SEO)

Key Learning:

Sich mit dem Thema KI zu beschäftigen, wird für Unternehmen und SEOs unausweichlich. Suchmaschinen werden in Zukunft noch stärker versuchen, nur noch wirklich wertvolle Inhalte in den Index aufzunehmen.

Google Crawlmanagement Extreme

Ohne Crawling kein Ranking. In ihrem Vortrag behandelten Darius Erdt und Jan-Peter Ruhso die Wichtigkeit einer effizienten Crawlersteuerung. Das Word Wide Web wächst ständig weiter und Google benötigt zur Erfassung neuer und Aktualisierung bestehender Inhalte stetig mehr Ressourcen. Auch der u. a. durch das ineffiziente Crawling entstehende E-Waste ist nicht zu unterschätzen, denn jeder Aufruf einer Seite kostet letztendlich Energie.

Darius Erdt und Jan-Peter Ruhso thematisierten darüber hinaus, welche Möglichkeiten es zum Monitoring des Crawler-Verhaltens mit Logfiles-Analysen und Google Search Console gibt, wann sich das Crawlmanagement lohnt und wie das Crawling gesteuert werden kann.

Einige der genannten Maßnahmen zur Steigerung der Crawling-Effizienz sind:

  • Vermeidung von Duplicate- und Thin-Content
  • Vermeidung von Parameter-Crawling
  • Flache Website-Architektur
  • Caching
  • Umgang mit Status Codes

Für die Linkmasierung wurde von den beiden Speakern eine Alternative für PRG-Pattern in Form von base64 präsentiert.

Den Abschluss der Vortrags von Erdt und Ruhso bildete  ein Troubleshooting mit praktischen Beispielen, im Rahmen dessen sie den Zuhörer:innen einige Hand-On-Tipps mit auf den Weg gaben.

Webseiten-
Performance-Monitoring und -Optimierung bei OBI

Patrick Krebs zeigte in seinem Vortrag am Beispiel der OBI E-Commerce GmbH, wie SEO Performance Monitoring und Optimierung in der Praxis aussehen kann. 

In der Ausgangssituation waren 2019 und 2020 bereits zahlreiche technische SEO-Maßnahmen auf der mobilen Website durchgeführt worden, die zu einer schnellen Ladezeit und zu guten Ergebnissen in der mobilen SEO-Performance führten. Tests ergaben, dass sich die Verbesserung der Ladezeit um 100 ms deutlich auf die Conversion-Rate auswirkte: Insgesamt wurden durchschnittlich 1 % mehr Conversions gemessen. 

Durch den Umbau des Website Headers und die Implementierung  von neuen Funktionen in der Navigation wurde die Ladezeit  jedoch wieder negativ beeinflusst. Damit solche Veränderungen in Zukunft schneller bemerkt und optimiert werden können, wurde von OBI ein Real User Monitoring als Lösung aufgesetzt: Durch die Verknüpfung der Web Vitals Library mit Google Analytics und die Nutzung des Open Source Tools Sitepeed.io wurde ein detailliertes Dashboard aufgesetzt, welches die Performance des OBI Online Shops jederzeit überprüft. Dadurch können Verschlechterungen schnell nachvollzogen und die Ursachen leicht identifiziert werden:

Quelle Screenshots: https://oxd-grafana.de/

Was gibt es Neues seit der letzten SEOkomm?

Sarah van den Berg gab den Zuhörer:innen ihres Vortrags einen breiten Überblick darüber, welche Änderungen es von Dezember 2021 bis November 2022 bei Google gab. Sie zeigte auf, welche SEO-Techniken sich geändert haben, ganz neu sind und was sich in den SERPs getan hat. Abschließend zeigte van den Berg eine Übersicht der Neuerungen in den (Google)-Tools.

Besonders spannend war van den Bergs prognostischer Blick auf die Entwicklung der Suchergebnisseiten.

  • Multisearch ist jetzt in 70 Sprachen verfügbar und in der englischen Version auch mit dem Fokus auf lokalen Multisearch “near me” aktiv. Es ist davon auszugehen, dass Google diese Funktionalität weiter ausbauen wird.
  • Visuelle Elemente gewinnen weiter an Bedeutung, was sich auch in den Knowledge Panels widerspiegeln wird.
  • User Generated Content wird ebenfalls weiter an Bedeutung gewinnen und wird schon jetzt prominent in Foren und auf Hilfeseiten platziert.
  • Der Query Builder wird ausgebaut werden. Dies wird es vereinfachen, in der Suche Fragen zu stellen.
  • Die Nutzerintention beim Online-Shopping gewinnt weiter an Bedeutung. So sollen Suchanfragen, die das Keyword “Shop” beinhalten, verfeinert werden, wobei das Keyword als Suchoperator dient.
  • Darüber hinaus bietet Google schon jetzt neue Shopping-Features an, von denen auszugehen ist, dass sie das Online-Shopping-Verhalten der Nutzer nachhaltig beeinflussen werden. Hierzu zählen allen voran Tools zur 3-D-Produktdarstellungund zur Kaufberatung sowie neue und dynamische Shopping-Filter. Ebenfalls neu und in diesen Kontext einzuordnen sind die neuen Shopping- und Style-Funktionen in Google Discover.

Van den Berg wies bei ihren Ausführungen darauf hin, dass in diesem Zusammenhang auch jene Features nicht zu vernachlässigen sind, die von Google aktuell noch getestet werden:

  • Trending Topics für Suchmaschinen mit Nachrichtenbezug (Mobile und Desktop)
  • Featured Snippets mit mehreren Quellen
  • Knowledge Panels in Autocomplete Suggestions
  • das More-like-this-Feature für ähnliche Suchergebnisse
  • das Öffnen von Ergebnissen als Pop-Up (Mobile)
  • Continous Scrolling

Key-Learnings:

  • Google legt einen starken Fokus auf Produktrezensionen (und auf Online Shopping)
  • Das Helpful Content Update hatte nicht die befürchteten Auswirkungen, stießlaut van der Berg aber einen spannenden Diskurs an: Was sind hochwertige und vor allem für den User hilfreiche Inhalte? Wo und wie lassen sich maschinell erstellte Texte sinnvoll einsetzen? Van der Bergs Fazit zu dem Update: Es muss gelöscht werden.
  • Dem SERP-Management kommt weiterhin eine große Bedeutung zu, was an den Veränderungen der Suchergebnisseiten ersichtlich ist.
  • Google setzt zunehmend auf die proaktive Veröffentlichung von Best Practices. Eine Auseinandersetzung mit den Google Search Essentials oder Best Practices zur Veröffentlichung von Rezensionen im Zusammenhang mit den PRUs lohnt sich.

Auditing JavaScript Websites

In diesem Vortrag hat Martin Splitt, der Developer Advocate bei Google, wertvolle Einblicke in Googles Sichtweise auf JavaScript-Websites gegeben. So ist es Google durchaus bewusst, dass JavaScript die Seite verändern und auch SEO-Impact haben kann. Dementsprechend ist Rendering ein fester Bestandteil des Indexierungsprozesses.

Bildquelle: https://developers.google.com/search/docs/crawling-indexing/javascript/javascript-seo-basics

Zur Diagnose der Probleme bei JS-Websites gab Martin folgende Tipps:

  • gerenderten Quelltext der Seite überprüfen
  • Website-Elemente mithilfe von Developer-Tools untersuchen
  • im URL Inspection Tool überprüfen, ob relevante Inhalte im Code enthalten sind. Ausschlaggebend ist auch hier der gerenderte HTML-Code.
  • mit Entwickler:innen zusammenarbeiten

„Forget Screenshot, it’s fake news anyway!”

Martin Splitt, Developer Relations – Google

SEO-Strategie für globale Brands – Ein How-to-Guide aus dem Nähkästchen

Wie Andreea Fabritius in ihrem aufschlussreichen Vortrag aufzeigte, gibt es einige Aspekte zu beachten, um mit einem globalen Enterprise Kunden erfolgreich zusammenzuarbeiten: Zu diesen zählen, das Zusammenspiel zwischen Strategie, Machbarkeit und engen Deadlines bei gleichzeitig knapp kalkulierten Budgets, multikulturellen Stakeholdern und strikten Konzernspielregeln. Welche wichtigen Eckpfeiler für eine erfolgreiche Zusammenarbeit essenziell sind und mit welcher Strategie sich langjährige, erfolgreiche Geschäftsbeziehung zu Kunden aufbauen lassen, waren die Kernthemen in Andreea Fabritius’ Vortrag.

Fabritius’ Erfahrung nach ist es für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kunden enorm wichtig, Erfolgsgeschichten zu schaffen. Dies gelinge insbesondere durch kontinuierliche Optimierungsmaßnahmen. Fabritius wies darauf hin, dass sich die Skalierung kleinerer Maßnahmen leichter priorisieren lasse und gleichzeitig helfe, große Themen zu verargumentieren.

Ihr Tipp: den Gewinn der Optimierung global für den zusätzlichen Umsatz ausrechnen.

Des Weiteren verwies sie auf die Wichtigkeit des Summary Slides. Dieses habe als wichtigstes Slide immer am Anfang einer Präsentation zu stehen und bilde die Entscheidungsgrundlage für den Kunden. Ein Summary Slide enthält alle Ergebnisse und Fakten. Es gibt dem Kunden eine klare Handlungsempfehlung und ist ein Service für den Entscheider, indem es ihm hilft Zeit zu sparen. Fabritius’ Meinung nach erhöht diese Folie die Chance auf eine Priorisierung und

Umsetzung der von SEO-Expert:innen vorgeschlagenen Maßnahmen, sofern sie auf den Punkt gestaltet ist.

Key- Learnings:

  • Definiere Deine Rolle und Deinen Handlungsspielraum zu Beginn der Zusammenarbeit.
  • Do the Basics: Entwickele einen standardisierten, globalen Workflow für Deine SEO-Aufgaben (SEO-House-Keeping) und bau darauf die weitere Optimierungsstrategie auf.
  • Generiere kontinuierliche Optimierungserfolge und lass den Skalierungseffekt für Dich arbeiten.
  • Eine lückenlose und detaillierte Dokumentation ist essenziell.

Sinnvolle Segmentierung im SEO

Sabine Langmann befasste sichin ihrem Vortrag mit der Frage, wie Datenanalyse in SEO mithilfe einer sinnvollen Segmentierung auf ein neues Level gebracht werden könne. Dabei seien der eigenen Kreativität laut der Expertin bei der Suche nach einem Segmentierungsansatz keine Grenzen gesetzt.

Langmann führte dabei folgende Beispiele an:

  • Segmentierung nach Themen
  • Segmentierung nach Seitenfunktion (Produkt- oder Kategorieseiten)
  • Technische Performance
  • Realer und potentieller Umsatz

Langmann vertritt die Position, dass wir durch eine geschickte Kombination und Analyse von Datensätzen mit einer besseren Übersicht und versteckten” Insights belohnt werden, die eine genauere Fehlersuche und gezielte Maßnahmen ermöglichen. Neben den Standard-Funktionen in Excel und Screaming Frog empfahl die Speakerin den   Einsatz von Regex, Xpath und CSS-Selektoren für eine verfeinerte Segmentierung.

Key-Learnings:

  • Segmentierung schafft Struktur und vereinfacht Analysen.
  • Die Vorgehensweise soll gut überlegt werden; auch bei den Logikketten ist Aufmerksamkeit geboten.
  • Technische Performance.
  • Kreative Segmentierungsansätze sorgen für mehr Insights.

Multi-Domain-Strategie: So dominierst du die Suchergebnisse

Gleich zu Beginn hat Niels Dahnke von Semrush klargestellt, worum es in seinem Vortrag eben nicht gehen soll: Gastbeiträge und Black-Hat-SEO. Stattdessen wolle er thematisieren, wie mehrere Domains bzw. Subdomains strategisch genutzt und Inhalte segmentiert werden. Auch wolle er sich der Beeinflussung von Märkten und Zielgruppen widmen und erläutern, wie am Ende eine Marktdominanz erzeugt werden kann.

Dahnke zeigte zunächst auf, wie Konzerne wie die Volkswagen AG Märkte und auch die SERPs durch verschiedenen Marken inklusive eigener Domains regelrecht dominieren.

Er erklärte, dass die Strategie solcher Konzerne sogar erweitert werden könne, indem zusätzlich vermeintlich neutrale Marken geschaffen werden, um die eigentlichen Marken zu bewerben.

 Ferner wies Dahnke auf die Bedeutung von Subdomains hin: Besonders interessant war hier ein Beispiel von markt.de, die ihre Rankings durch die Abgrenzung von FSK-18-Inhalten mit Hilfe einer Subdomain enorm steigern konnten.

Wiederum profitieren laut Dahnke auch manche Inhalte davon, direkt unter der Haupt-Domain anstelle unter einer Subdomain zu finden zu sein. Dies betrifft unter anderem  ist ein Blogbereiche, diesich inhaltlich sehr nah am Inhalt der Haupt-Domain orientieren.

Key-Learnings:

  • Eine Multi-Domain-Strategie führt nicht zwingend zum Erfolg.
  • Zusätzliche Domains können zur Begrenzung von Risiken genutzt werden.
  • Duplicate Content ist nicht zwangsläufigein Problem, solange der Content auf den unterschiedlichen Domains angepasst wird.
  • Eine Multi-Domain-Strategie bindet viele finanzielle und personelle Ressourcen und sollte daher nur durchgeführt werden, wenn diese Ressourcen in ausreichender Menge verfügbar sind.

Ranking-Faktor Soft Skills: SEOs und Stakeholder managen

Stefan Fischerländer teiltein seinem Vortrag  seine Erfahrungen aus 20 Jahren SEO-Beratung und -Coaching und gab den Zuhörer:innen konkrete Empfehlungen zum Umgang mit SEOs, Techniker:innen, Geschäftsführung und anderen Stakeholder:innen. 

Er machte deutlich, dass sich alleine mit SEO-Maßnahmen kein erfolgreiches SEO betreiben lässt, verfolgten doch alle an dem Projekt beteiligten Stakeholder:innen unterschiedliche Interessen und priorisierten folglich auch unterschiedliche Kennzahlen. Der Erfolg eines Projekts stehe und falle damit, die Interessen und Ziele aller Beteiligten zu berücksichtigen, so Fischerländer.

Gerade in der Zusammenarbeit mit der IT, sei es Fischerländer zur Folge sinnvoll, sich den IT-Aufwand der SEO- Maßnahmen  im Lebenszyklus einer Webseite zu vergegenwärtigen. Um zu jeder Zeit handlungsfähig zu bleiben, empfiehlt er Wunschlisten anzulegen, die je nach Lebenszyklus der Webseite passend weitergegeben werden sollten.

Auch verwies er auf die Notwendigkeit klarer Zielvorgaben durch die Geschäftsführung und die Wichtigkeit, SEO-Zahlen verständlich in Geld umzurechnen. Auch die Visualisierung der Daten für den Austausch mit der Geschäftsführung sei zu jeder Zeit sinnvoll.

Des Weiterenstellte Fischerländer die notwendigen Kompetenzen des SEO-Teams im Hinblick auf die zu beherrschenden Tools, das Projektmanagement, aber auch Reporting und Monitoring vor und äußerte sich zu der Zusammensetzung eines erfolgreichen SEO-Teams.

Key-Learnings:

  • SEO im Unternehmen ist People-Driven, nicht Data Driven.
  • Die Einbindung der Stakeholder:innen entscheidet über den SEO-Erfolg.
  • Ein SEO-Team soll so zusammengesetzt sein, dass alle Kompetenzen abgedeckt und die wesentlichen Tools beherrscht werden.

Taking your SEO reporting to the next level: Effectively communicating with meaningful Reports

Die erfolgreiche SEO-Autorin undinternationale Speakerin Aleyda Solis erklärtein ihrem Vortrag, welche Aspekte bei der Erstellung von SEO-Reportings wirklich aussagekräftig sind und wie Du die wichtigsten Erkenntnisse an Deine Kund:innen vermitteln kannst.

Solis zitierte eine Umfrage, der zufolge das Reporting die am unbeliebteste Aufgabe unterSEO-Consultants sei. Viele SEO-Analysten sendeten daher monatlich ein vorgefertigtes Dashboard an Ihre Kund:innen, das alle Zahlen zusammenfasst. Solis vertritt dagegen die Position, dass im SEO Reporting viel mehr Potential steckt: Ein individualisiertes Reporting, das mit den Kund:innen monatlich besprochen wird, Zusammenhänge erklärt und Entwicklungen begründet, seiein großer Mehrwert für die Kund:innen. Ein solches Reporting habe entsprechend  einen großen Einfluss darauf, wie viel Budget die Kund:innen in die SEO steckten.

Key-Learnings:

  • Wähle die richtigen KPIs für Dein Reporting: Die SEO Visibility oder die Domain Authority haben keine starke Aussagekraft über Deine SEO Arbeit. Fokussiere dich besser auf die wirklich relevanten Zahlen wie Keyword Rankings, Website Traffic und Umsatz.
  • Bereite Deine Daten möglichst einfach und verständlich auf: Ein Diagramm mit vielen bunten Graphen sieht zwar hübsch aus, ist jedoch  auf den ersten Blick schwer zu verstehen. Konzentriere Dich auf eine Kern-KPI, die Du graphisch darstellen möchtest und kombiniere nicht mehrere Kennzahlen miteinander. Achte zusätzlich auf eine eindeutige Beschriftung und hebe positive und negative Entwicklungen farblich hervor.
  • Betreibe Data Storytelling: Zahlen und deren Entwicklungen sollten nicht einfach nur im Dashboard festgehalten werden, sondern sie müssen den Kund:innen schriftlich erklärt werden. Füge den Graphen einen kurzen Textabschnitt bei und zeige Deinen Kunden, dass Du genau weißt, welche Hintergründe die Entwicklung der Daten hat. Dies betrifft sowohl positive als auch negative Entwicklungen. Auch Kausalitäten sind zu erklären: Achte dabei darauf, die Beschreibungstexte möglichst einfach zu formulieren, sodass auch branchenfremde Kund:innen die Kausalitäten verstehen.
  • Achte auf die richtige Reihenfolge der Zahlen im Reporting: Die wichtigsten Zahlen und Fakten sollten gleich zu Beginn genannt werden, zum Ende hin kannst Du in deinen Ausführungen kleinteiliger werden. Sinkt Dein organischer Traffic beispielsweise, dann halte diese Entwicklung gleich zu Beginn des Reportings fest. Auf den darauf folgenden Folien kannst Du die Klickdaten erörtern: Welche Keywords haben weniger Klicks generiert? Welche URLs zeigen einen Rückgang der Klicks? 
  • Besprich die Reportings regelmäßig mit Deinen Kund:innen Neben der schriftlichen Erklärung der Reportings solltest Du die Zahlen  auch regelmäßig mündlich mit den Kund:innen besprechen. Dadurch zeigst  Deinen Kund:innen, dass sie Dir wichtig sind und Du Dir regelmäßig Gedanken zur Entwicklung der Zahlen machst. Wenn sich kein Terminslot mit den Kund:innen finden lässt, kannst Du ihnen stattdessen eine Videoaufnahme zukommen lassen, in der Du die Zahlen und Entwicklungen erklärst.

Suchintention verstehen und für SEO nutzen –
Eine Erklärung anhand
anschaulicher Beispiele

In ihrem Vortrag erklärte Sophie Baumbach ihren Zuhörer:innen anhand zahlreicher Beispiele, weshalb es unerlässlich ist, sich über die Suchintention der  Keywords im Klaren zu sein. Sie  erklärte anschaulich, welche grundlegenden Suchintentionen es gibt und wie sich der Search Intent bestimmter Keywords ermitteln lässt. Anhand sieben erprobter Tipps zeigte sie auf, wie sich dieses Wissen in der SEO-Arbeit nutzen lässt.

Key-Learnings für die nächste Keyword-Recherche:

  • Versuche niemals, die Suchintention zu umgehen.
  • Die korrekte Interpretation der Suchintention kann (bisher) kein Tool. Hier ist gesunder Menschenverstand gefragt.
  • Nutze einen neutralen Browser für die Recherche, um ein möglichst entpersonalisiertes” Bild der SERPs zu bekommen.
  • Richte Dich bei der Keyword-Recherche nicht allein nach den Suchvolumina. Optimiere stattdessen lieber auf wirklich zur Suchintention passende Keywords, selbst wenn diese weniger Suchvolumen haben.

Ranking Faktoren und klassisches SEO –
wie viel davon ist für Dich
noch relevant?

Für SEOs stellen die stetige Weiterentwicklung von Machine Learning sowie die  vielfältigeren, personalisierteren Suchergebnisse eine echte Herausforderung für dar. Siekonfrontieren uns mit der Frage, ob die bisherigen Rankingfaktoren überhaupt noch Bestand haben.  Quo Vadis, SEO? – Dieser Frage ging Marcus Tober in seinem analytischen Vortrag nach.

Tober wies darauf hin, dass Google seit 2020 die Frequenz von Updates stetig erhöht, während deren Auswirkungen gleichzeitig abnehmen. 

Vor allem im Bereich E-Commerce stetzt Google auf eine stärkere Gewichtung visueller Anreize (Ansicht „Popular Products“).Möchte man auf diese optimieren, müssen Tober zufolge die Qualität,  die Aktualität und die Menge der strukturierten Daten einwandfrei aufgesetzt sein. Auch wies er darauf hin, dass visuelle, kommerzielle und transaktionale Featured Snippets häufiger ausgespielt werden, während informelle und navigationale Featured Snippets wernigerode häufig gezeigt werden. 

Er teilte Analysen, die zeigen, dass mehr als 57 % der Suchanfragen zu keinem Klick auf die SERPs führen. Fast 25 % der Nutzer beenden die Suche, ohne auf ein Suchergebnis geklickt zu haben, was ggf. auch darauf zurückzuführen sei, dass  die Antwort direkt von Google zur Verfügung gestellt wurde.

Noch immer entstehen 45 % der Klicks  durch die organische Suche und lediglich 5 % der Klicks entfallen auf bezahlte Ergebnisse. Er zeigte außerdem auf, dass auf Desktopgeräten immerhin noch über 10 %  der Nutzer auf die zweite Seite der Suchergebnisse klicken, wohingegen der Anteil bei Mobilgeräten bei unter 0,5 % liegt.

Nachvollziehbar und wenig verwunderlich ist die Schlussfolgerung, dass die Anzahl der Google Bewertungen einen Einfluss auf die Platzierung in den lokalen Suchergebnissen hat.

Relaunch mit drei SEO-Wetten:
Wie klug ist der Google
Algorithmus wirklich?

Nina Roser von fischerAppelt hat bereits am Freitag Wetten, dass..?”-Feeling verbreitet. Statt einer Bagger-Wette gab es in Ihrem Vortrag allerdings drei SEO-Wetten zu einem Relaunch der HAPEKO Hanseatisches Personalkontor Deutschland GmbH, die es zu gewinnen galt.

Die Ausgangssituation schilderte sie wie folgt: Auf der alten HAPEKO Homepage waren viel zu viele URLs indexiert, von denen auch nur wenige rankten. Bei den Wetten handelte es sich um Annahmen, die vor dem Relaunch getroffen wurden, und nach dem Relaunch auf ihre Korrektheit bewertet werden sollten.

Wette 1: Holistische Landingpages ranken besser als einzelne LPs in Strängen nach Keywords.”

Annahme zwei war, dass wichtige Keywords auf einer URL pro Standort gebündelt werden sollten, anstatt separate Landingpages für jedes wichtige Keyword zu erstellen. Wichtige Keywords für HAPEKO sind personalberatung”, personalvermittlung”, headhunter” und recruiting” in Kombination mit den einzelnen physischen und nicht-physichen Standorten. Die erzielten Rankings sollten natürlich erhalten bleiben. Das Vorgehen, weniger Landingpages zu erstellen, funktionierte auch größtenteils recht gut, nur in einem Fall musste beim Content nachgebessert werden. Die Wette gilt aber trotzdem als gewonnen!

Wette 2:  Exact Match war gestern, Google versteht Zusammenhänge im großen Stil.”

Die zweite Annahme war, dass nicht-physischen Standorte automatisch auch für deren physische Standorte ranken. Spielt Google also die Köln-Landing-Page auch für den Suchbegriff personalberatung frechen” aus oder muss die Stadt Frechen im Text genau so vorkommen? Leider ist Google hier nicht so schlau wie erwartet, Exact-Match ist also noch lange nicht tot. Themen benötigen einfach eine korrekte Themenausrichtung, um zu ranken. Diese Wette ist also verloren!

Wette 3: Qualität statt Quantität – Content mit Mehrwert gleicht die große Menge an gelöschten Seiten aus.”

Vor dem Relaunch gab es ein Magazin ohne klarere Struktur. Die dritte Annahme war nun, dass mit einem nach Zielgruppen strukturierten Magazin-Bereich und durch hochwertigen Content mehr relevanter Traffic erzielt werden kann. Diese Wette braucht allerdings noch etwas Zeit, um als gewonnen oder verloren gewertet zu werden.

Grundsätzlich kann der Relaunch aber als Erfolg angesehen werden!

Key-Learnings für die nächste Keyword-Recherche:

  • Qualität vor Quantität: Es wurden zwar Klicks und Impressions verloren, dafür hat sich die CTR verdoppelt!
  • Google braucht immer noch Führung und ist manchmal weniger raffiniert als wir denken.
  • Ein Relaunch darf gerne mutig sein!

SEO A/B Testing:
So geht's

Die beiden SEO Expertinnen Vanessa Wurster und Lisa Bleser erklärten in ihrem Vortrag, wie SEO A/B Testing erfolgreich umgesetzt werden kann und welche Besonderheiten es dabei zu berücksichtigen gibt.

Im SEO ist es grundsätzlich schwieriger, A/B Testings durchzuführen als in anderen Online-Marketing-Disziplinen, da es keine Möglichkeit gibt, zwei Varianten einer Seite gleichzeitig an die Nutzer:innen auszuliefern. Stattdessen müssen im SEO Split Testings durchgeführt werden: Das bedeutet, zwei URL-Gruppen gleicher Art sollen gegenüber gestellt werden. Das können zum Beispiel zwei Kategorien eines Online-Shops sein, die vergleichbar sind.

Grundsätzlich müssen laut Bleser und Wurster folgende Voraussetzungen für das SEO A/B Testing erfüllt sein:

  • Die Anzahl der gestesteten URLs sollte mindestens 300 betragen.
  • Die getesteten Seiten sollten alle dasselbe Template haben.
  • Die URLs sollten mindestens 1.000 Klicks pro Tag generieren.
  • Der Test sollte über einen Zeitraum von zwei bis sechs Wochen durchgeführt werden.

Im ersten Schritt werden die aktuellen Klickzahlen der zu testenden URLs festgehalten. Diese können aus der Google Search Console exportiert werden. Als Zeitraum für die Daten sollten mindestens die letzten drei Monate gewählt werden.

Anschließend werden die URLs in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe ist die Testgruppe, deren Seiten entsprechend verändert werden. Bei der anderen Gruppe handelt es sich um die Vergleichsgruppe, deren Seiten nicht verändert werden.

Ist alles vorbereitet, kann der Test beginnen. Nach der Testlaufzeit werden die Klickzahlen erneut aus der Google Search Console exportiert und in der Excel-Tabelle mit den vorherigen Daten aus Schritt 1 ergänzt.

Um den Test auszuwerten und wertvolle Erkenntnisse daraus zu ziehen, können die Daten nun mit Github verarbeitet werden. Man erhält eine grafische Aufbereitung der Entwicklungen und kann genau erkennen, wie erfolgreich die Tests waren:

E-Commerce SEO meistern

Für kleine Online-Shops ist es eine große Herausforderung, mit globalen Playern wie Amazon oder otto.de mitzuhalten. Stefan Vorwerk von der ABOUT YOU SE & Co. KG erörterte in seinem Vortrag, wie auch kleine Online-Shops mit großen Marken mithalten können.

Key-Learnings:

  • Starke Segmentierung
    Das Produktsortiment sollte in kleinen Online-Shops möglichst stark segmentiert werden, um viele Interessen abzufangen. Kategorien sollten untergliedert werden und die einzelnen Subkategorien sollten wiederum auf ein explizites transaktionales Keyword-Set optimiert werden. So werden möglichst viele Suchanfragen abgedeckt und die Zielgruppen besser bedient.
  • SERP-Möglichkeiten nutzen
    Die SERPs haben viel mehr zu bieten als ausschließlich Titles und Descriptions. Versuche, Deine Shop-Inhalte so zu optimieren, dass Du möglichst viele Featured Snippets erzielst. Beantworte die wichtigsten W-Fragen auf Deinen Kategorieseiten, um in den People-Also-Ask-Snippets zu erscheinen. Nutze zudem semantische Auszeichnungen für Produkte, FAQs, Artikel, die Suchfunktion etc., um mehr Präsenz in den SERPS einzunehmen.
  • Info-Content bereitstellen
    Bediene neben transaktionalen Keywords auch informationale Suchanfragen mit Info-Content: Erstelle Ratgeber, Guides oder Rezepte, die zu Deinen Produkten Bezug nehmen. Dadurch etabliert Du Dich als Expert:in in Deinem Shop-Segment. Den Info-Content kannst Du wiederum mit semantischen Auszeichnungen versehen.
  • Fokus auf Produktdetailseiten
    Häufig nutzen kleine Online-Shops für alle Produktseiten dasselbe Template. Das ist zwar effizient und spart Zeit, führt jedoch dazu, dass der Content wenig individualisierbar ist und daher eher geringe Chancen hat, die Nutzer:innen und die Suchmaschinen zufriedenzustellen. Verbessere Deine Produktdetailseiten, indem Du individuellen Content für die Produkte bereitstellst, die einen tatsächlichen Mehrwert für den Nutzer liefern.

So entwickelst Du eine
richtige SEO-Strategie

Johan von Hülsen (Wingmen Online Marketing), gab in seinem Vortrag handfeste Tipps, wie man konkret eine SEO-Strategie findet und definiert, aber auch wie man Fehler und Anpassungsbedarf in einer solchen erkennt. 

Die Kernfrage einer SEO-Strategie muss immer lauten: Welchen besseren Nutzen bietet man den Google-User:innen im Vergleich zu anderen Seiten?” 

Um eine Strategie zu auszuarbeiten,  Hülsen, folgende Fragen zu beantworten:

  • Was ist Dein Ziel?
    Gute Ziele regen die Fantasie an und definieren ein Ergebnis. Sie geben eine Vorstellung von der Zielgruppe und ermöglichen verschiedene Lösungsstrategien.
  • Was wollen Deine  Kund:innen?
    Hier gilt es, die Aufgaben und Bedürfnisse Deiner Kund:innen zu verstehen. Frage Dich, wonach sie suchen, um Hilfe bei ihren Problemen zu bekommen. Bei der Beantwortung dieser Fragen empfiehlt es sich, Themen- und Keyword-Recherchen durchzuführen. Diese sollten ihren Fokus auf die Suchintentionen der Kund:innen legen, beachten, wie groß der informationale bzw. transaktionale Anteil ist und welche Themen besonders interessant sind. Auch rät von Hülsen an, Longtail vs. Shorthead und letztlich Fokusthemen und Priorisierungen zu betrachten.
  • Was ist Dein Spielfeld?
    Hier gilt es zu klären, auf welche Suchmaschinen optimiert wird und  welche Verticals vorhanden sind: Gibt es einen besonderen Fokus oderhäufige Features in den SERPS? Wie sieht der rechtliche Rahmen aus? Wie ist der Anteil von Informationalität und Transaktionalität? Wie stellt sich die Seite mobil und auf dem Desktop dar? Sind Longtail Keywords sinnvoller als  Shorthead Keywords?
  • Was kann Deine Konkurrenz?
    Wie schaut Dein Konkurrenzumfeld aus: Gibt es wenige große, oder viele kleine Konkurent:innen? Hat die Konkurrenz vielleicht das gleiche Businessmodell und womöglich eine stärkere bzw. schwächerere Brand? Zeichnet sich die Konkurrenz durch technische Perfektion oder einzigartigen Content aus? Ist sie lokal oder international aktiv? Über welche Inventargröße sprechen wir?
  • Was sind Deine Fähigkeiten?
    Bei der Beantwortung dieser Frage geht es darum zu klären, welchen einzigartigen Nutzen unsere Websites den Suchmaschinen bringt. Dabei gilt es zu entscheiden, ob wir auf Daten oder das Bauchgefühl vertrauen, den Fokus auf Content oder Technik legen, uns auf Marke oder Masse konzentrieren und in welchem Preisrahmen wir uns bewegen.
  • Wie wird sich das Spielfeld verändern?
    Bei der Beantwortung dieser Fragen lohnt es sich, laut von Hülsen, zu überlegen, wie sich das Verhalten der User:innen verändern wird. Welche Möglichkeiten erschließen sich Google und welche Incentives hat Google, Dinge zu ändern, um letztlich auch die Frage zu beantworten, welche Trends Suchmaschinen beeinflussen.

Sind diese Fragen beantwortet, besteht die Kunst darin, die gewonnenen Erkenntnisse zu in eine Strategie einzubinden. Auch wenn der Ansatz auf Dauer vielleicht nicht unbedingt bei jedem Projekt anwendbar ist, so ist die One Sentence Strategy ein guter Anfang für Deine SEO-Strategie. Basierend hierauf empfiehlt von Hülsen, sich eine Taktik zu überlegen, die mit SMARTen Zielen versehen wird und in konkreten Maßnahmen opreationalisiert und umgesetzt wird.

Local SEO bei Obi

Google My Business kennen alle. Benedikt Kirch von der OBI E-Commerce GmbH hat in seinem Vortrag ausgeführt, wie Du das Zusammenspiel zwischen Google My Business Listings und lokalisierten Landingpages für Markt- und Department-Seiten auf die Spitze treiben kannst.

Da die Pflege dieser Einträge und auch das Review-Management zu den einzelnen Märkten viel Zeit kosten kann, gibt es spezielle Tools und Anbieter, die dabei unterstützen. 

Was wohl die wenigsten wissen: Bei OBI gibt es in einigen Märkten auch einen Küchenplaner. Für diesen sollten nun lokale Landingpages und GMB-Einträge erstellt werden. Wie Kirch den Zuhörer:innen erklärte, war es hierbei allerdings vorgekommen, dass sich Markt- und Küchenplaner gegenseitig kannibalisiert haben. Als Lösung wurde von Google das Beta-Programm Store-in-Store ins Leben gerufen, mit denen GMB-Einträge miteinander verknüpft werden können. Dieses gibt es auch für alle Gartenplaner, Badplaner, Gartencenter, Baustoffhallen, und Mietgeräte in den Märkten. Jede Abteilung kann hier mit einem eigenem Bild, Kontakt, und passender Kategorie ergänzt werden. 

GMB ist aber nur ein Teil der lokalisierten Kundenkommunikation, wie Kirch weiter ausführte: Events wie ein Motorsägenkurs sind durch Store-inStore nun nicht nur bei Google, sondern auch in der OBI-App und auf der Markt-Seite sichtbar.

  • Key-Learning:
    Lokale Landingpages sind extrem sinnvoll, sofern die Leistungen wirklich an unterschiedlichen Orten am POS angeboten werden und es auch eine lokale Nachfrage gibt.

Low Budget Content Strategy - Wie Du mit wenig Ressourcen viel erreichst

Das war einfür uns ganz besonderer Vortrag, da hier unsere xpose360-Kolleginnen Antigone Dyckhoff und Lena Morawietz die Mainstage rocken durften.

Um den Low Budget Gedanken anschaulich zeigen zu können, haben die beiden Martina erfunden. Martina steht für all die Inhouse-Marketing-Mitarbeiter:innen, die für alles zuständig sind und für nichts richtig Zeit haben. Mit einer anschaulichen Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigten Antigone und Lena auf, wie Martina trotzdem erfolgreich eine Contentstrategie aufstellen, und diese auch mit ihrer geringen Zeit und ohne SEO-Wissen umsetzen kann.

Strategie:

  • Ziele, Zielgruppe und Bedürfnis der Zielgruppe definieren
  • Warum sollten User:innen bei mir und nicht bei der Konkurrenz kaufen?  
  • Welche Ressourcen (Zeit, aber auch Wissen über Marketing, Technik und Fachliches) stehen mir zur Verfügung, um meine Contentstrategie umzusetzen? An welcher Stelle sollte ich an Expert:innen abgeben?

Ziel:

  • Workflow unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen mit klaren Verantwortlichkeiten für alle Parteien planen.

Analyse des Ist- und Soll-Zustands, um den Status Quo der bestehenden Website festzuhalten. Die größten Probleme und Potenziale sollten als erstes angegangen werden. Anschließend können sich passende Lösungen überlegt werden. Diese Tasks sollten nach folgenden Kriterien analysiert werden:

  • Schwierigkeitsgrad
  • Zeit
  • Impact

Dadurch wird sichergestellt, dass die Tasks mit minimalem Aufwand und maximaler Erfolgsaussicht priorisiert werden.

  • Nach der Verbesserung des Ist-Zustands kann der Inhalt erweitert werden. Martina hat hierfür verschiedene Möglichkeiten: Allgemeines Brainstorming, Definition von Lösungen für das Bedürfnis der Nutzer:innen, Betrachtung des Suchverhaltens der User:innen und eine Durchführung einer Wettbewerbsanalyse.
  • Ein besonders interessanter Ansatz: Beim Kundensupport oder bei den Außendienstmitarbeiter:innen in Erfahrung bringen, welche Fragen häufig von potenziellen Kund:innen gestellt werden.
  • Die Liste der Themen sollte laut Antigone und Lena nicht einfach von A bis Z durchgearbeitet, sondern mit der bestehenden Strategie abgeglichen werden. Passt das Thema wirklich zur Unternehmensvision und  Zielgruppe und trägt es zum Umsatz bei? Wie viel Wissen und Leidenschaft haben Martina und ihr Team zu diesem Thema? Durch dieses Vorgehen wird die Emotionalität aus dem Thema Contentplanung herausgenommen und ein datengetriebenes Vorgehen möglich.
  • Alle Ideen sollten geclustert und strukturiert werden. Ziel ist es, die Nutzer:innen über alle Customer-Journey-Phasen der Website zu begleiten und ihnen alle Auskünfte zu ihren Bedürfnissen nach Information, Produkten sowie dem Unternehmen zur Verfügung zu stellen.
  •  Nach der Planung kann es an die Texterstellung gehen. Hier sollte Martina Input von entsprechenden Ansprechpartner:innen einholen und relevante SEO-Aspekte beachten.
  • Was macht Martina mit ihren Erkenntnissen? Sie sollte die Daten analysieren und, falls es Probleme gab, diese identifizieren und passende Maßnahmen ergreifen. Gleichermaßen sollte Martina die Erfolgsfaktoren identifizieren und den Prozess replizieren.

Der richtige Umgang mit SEO-Daten

Excel ist aus  SEO nicht wegzudenken. Allerdings sind Excel-Analysen mit viel Aufwand und wiederholten Handlungen verbunden. Bei der Arbeit mit mehreren Tools kommt noch das Problem der unterschiedlichen Formate hinzu.

Um diese Probleme loszuwerden, hat Prof. Dr. Mario Fischer einen Geheimtipp parat – das Tool Knime, das einer interaktiven Datenanalyse dient. Im Gegensatz zu Excel, wo die Ursprungsdaten nicht mehr sichtbar sind,  bleibt der gesamte Prozess in Knime transparent nachvollzieh-, und sämtliche Einstellungen wiederverwendbar. Das funktioniert dank der sogenannten Nodes”, die jede einzelne Task repräsentieren.

Mit dem Tool lassen sich unterschiedlichste Aufgaben bewältigen: beispielsweise das Segmentieren von URLs und Keywords, die Analyse der Google-Update-Auswirkungen oder ein aktueller Wettbewerbsvergleich. Die gewonnenen Erkenntnisse lassen sich anschließend direkt im Tool visualisieren.

Key Vorteile von Knime:

  • Prozesse selbst aufbauen und anpassen
  • Allseits verständliche Vorgänge dank sprechender WorkflowsZeitersparnis durch wiederverwendbare” Nodes
  • Schnelle Verarbeitung großer Datenmengen

Frische Screaming Frog Profi Tipps

Screaming Frog ist SEOs Liebling” – so oder so ähnlich würden wohl fast alle SEOs ihre Beziehung zum ultimativen Crawling-Tool bezeichnen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass  frische Tipps oder auch zu Unrecht selten genutzte Features immer gern gesehen sind. Alexander Außermayr hat bestimmt auch für Dich ein paar spannende Tipps parat:

  • Crawls planen: Screaming Frog kann so konfiguriert werden, dass Crawls regelmäßig ausgeführt werden. Diese Ergebnisse können auch direkt in Google Looker Studio exportiert werden.
  • Screaming Frog immer dabei: Wer Screaming Frog in der Cloud installiert, spart deutlich  an Strom und Rechenkapazität. Wer möchte, kann den Crawler dann sogar am Smartphone verwenden.
  • Crawl-Comparisons: Der Crawl-Vergleich hilft bei der Überwachung des Fortschritts von SEO-Problemen und -Chancen und liefert detaillierte Daten darüber, was sich zwischen den Crawls geändert hat.
  • Google URL Inspection API: Googles neue URL InspectionAPI wird ebenfalls vom Screaming Frog unterstützt.  Das Interface ermöglicht es, die Daten direkt aus der Search Console zur indexierten Version einer URL auszulesen, einschließlich Indexstatus, Reichweite, Rich Results und mobiler Nutzbarkeit.

Fazit zur SEOkomm 2022

Die SEOkomm war auch dieses Jahr eine absolut gelungene Konferenz. Wir freuen uns über die vielen anregenden Einblicke und Denkanstöße und wertvollen Learnings, die wir aus der SEOkomm mitnehmen. Ein großer Dank geht wie immer an Oliver und Uschi Hauser sowie an das gesamte Team für die tolle Organisation. Wir freuen uns schon sehr auf die Jubiläums-SEOkomm im Jahr 2023! Wenn Du noch mehr über die SEOkomm lesen willst, findest Du hier noch unser Recap zur SEOkomm2021!