SEO-Texte schreiben – guten Inhalt in nutzer- und Google-freundliche Formen gießen

Lesedauer: 9 Minuten

Google und auch andere Suchmaschinen funktionieren wie eine Vermittlungszentrale zwischen den Suchanfragen der Internet-Nutzer:innen und den Inhalten auf Deiner Webseite, Deinem Blog oder Deinem Onlineshop. Das Ziel von Google ist es, möglichst relevante, zum Suchkontext passende, aktuelle und übersichtlich aufbereitete Inhalte zu den Suchanfragen zu finden. Darüber hinaus sollten diese natürlich schnell laden, damit der Wunsch nach einer Antwort in wenigen Sekunden erfüllt wird. Damit die Suchmaschine Deine wertvollen Inhalte schnell findet, sie versteht und sie den passenden Suchanfragen zuordnen kann, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Im Folgenden haben wir Dir acht wichtige SEO-Tipps für Redakteur:innen zusammengetragen, damit Du Deine Texte in eine SEO-optimierte Form gießen kannst.

Wie sehr Google gute Inhalte schätzt – nützliche SEO-Texte schreiben

Wenn Sie überzeugende und nützliche Inhalte erstellen, hat dies wahrscheinlich einen größeren Einfluss auf Ihre Website als alle anderen hier erörterten Faktoren […]. Die organische Suche oder auch Mundpropaganda trägt dazu bei, den Ruf Ihrer Website sowohl bei Nutzern als auch bei Google aufzubauen. Dies funktioniert nur selten ohne hochwertige Inhalte. (Google-Richtlinien)

Google legt besonders viel Wert auf überzeugende und nützliche Inhalte, damit User:innen die besten Informationen bereitgestellt werden. In diese Richtung ging auch das neue Helpful-Content-Update vom 12.09.2022: Dabei geht es darum, flache SEO-Texte, die Suchenden nicht wirklich weiterhelfen und nur für die Suchmaschine geschrieben wurden, zu erkennen und abzuwerten. Aufgewertet werden demgegenüber abwechslungsreiche, gehaltvolle Inhalte, die auch aus einem Format-Mix wie Text und Video, Bilder oder Grafiken bestehen können.

Die Suchmaschine stellt sich dabei folgende Fragen:

  • Haben Expert:innen und Autoritäten im jeweiligen Fachbereich die vorliegenden Texte geschrieben?
  • Sind die Seite und ihre Inhalte vertrauenswürdig oder gibt es inhaltliche Fehler? (EAT-Konzept)
  • Wurden nach dem Lesen alle Fragen der User:innen beantwortet?
  • Konnten sich User:innen durch den Content neues Wissen aneignen?
  • Werden die Informationen gerne mit anderen User:innen geteilt und der Wissensfluss dadurch erweitert?

Kannst Du diese Fragen mit einem klaren „Ja“ beantworten, erhöht sich die Glaubwürdigkeit Deiner Domain.

Ein weiterer Pluspunkt für Deine SEO-optimierten Texte ist die Aktualität: Wenn Du Deinen Inhalt aktuell hältst oder erweiterst, schaut der Google-Bot häufiger auf Deiner Seite vorbei und nimmt sie positiv wahr.

Wer im Gegensatz dazu bisher eher oberflächliche bis plumpe Inhalte auf seiner Domain veröffentlicht hat, wird nach dem Helpful-Content-Update vermutlich Einbußen im Ranking erkennen. Dafür kann der sogenannte Thin-Content verantwortlich sein, der bereits von Google-Updates wie dem Panda-, dem Hummingbird- oder dem E-A-T-Update abgestraft wurde. Damit sortieren die Google-Algorithmen irrelevanten Inhalt aus der Content-Vielfalt des Internets aus und vermeidet bewusstes Keyword-Spamming.

Weiterbringende, einzigartige Texte schreiben und sich nicht auf Spam-Methoden stützen.

Was sind Keywords? SEO-Texten Relevanz verleihen

Keywords (Schlüsselbegriffe) sind Suchanfragen, die der:die Nutzer:in verwendet, um dessen Suchintention zu beschreiben. Beispielsweise möchte er:sie etwas wissen (Know), eine Aktion wie einen Kauf ausführen (Do), eine bestimmte Webseite besuchen (Go) oder beispielsweise das nächste Asia-Restaurant in seiner Nähe finden (Visit-in-Person).

Beispiele hierfür sind:

  • Know: (was ist das) Helpful-Content-Update
  • Do: Headset kaufen, Online-Seminar buchen
  • Go: xpose360.de
  • Visit-in-Person: Asia-Restaurant Augsburg

Damit die Suchmaschine Deine Inhalte den Suchbegriffen der Nutzer:innen zuordnen kann, sollten die definierten Keywords mehrmals und sinnvoll eingebettet in Deinem Text vorkommen, vor allem in den Überschriften. In den URLs sind Keywords ebenfalls von Bedeutung, damit auch an dieser Stelle das Haupt-Thema und die Relevanz der Seite für den:die Leser:in klar wird. Dabei wird pro URL ein Fokus-Keyword definiert, das – wie auch die dazugehörige Seite – einzigartig sein sollte!

Da die Keywords die Brücke zwischen den Suchanfragen und Deinem Text bilden, solltest Du häufige Suchanfragen Deiner Zielgruppe kennen (Analyse des Suchvolumens mit dem Keyword-Finder oder mit Sistrix), um passende Keywords auszuwählen. An dieser Stelle hilft auch ein analytischer Blick auf die Konkurrenz (zum Beispiel über Sistrix), um sich passende Keywords abzuschauen oder vernachlässigte Keywords für sich zu nutzen. Außerdem kannst Du in die interne Kommunikation gehen und Mitarbeiter:innen aus anderen Abteilungen zu relevanten Themen für die Kund:innen befragen. Mitarbeiter:innen im Vertrieb können Dir beispielsweise wertvolle Informationen dazu liefern, welche Themen und Fragen im Kontakt mit den Kund:innen immer wieder aufkommen.

Schlussendlich entscheidet sich über Deine Keywords,

  • ob Du Deine Zielgruppe erreichst,
  • in welcher Phase der Customer-Journey Du sie ansprichst,
  • wie Deine Marke wahrgenommen wird,
  • wie wahrscheinlich die Kund:innen kaufen und
  • ob Du Optimierungspotenziale wie Chancen-Keywords nutzt

Herausfinden, nach was und mit welchen Suchanfragen Deine Zielgruppe sucht.

Aussagekräftige Metadaten – damit sich die Nutzer:innen für Deinen Inhalt entscheiden

Die Metadaten sind Dein Aushängeschild auf der Suchergebnisseite (SERP) von Google: Anhand des Titles und der Description, die unbedingt Dein Haupt-Keyword enthalten sollten, erkennen die Nutzer:innen, worum es in Deinem Text geht und ob er für sie interessant ist. Da die Nutzer:innen die Entscheidung für oder gegen einen Klick häufig aufgrund der Metadaten treffen, müssen sie das Wichtigste über den Text enthalten, einen Überblick geben und zum Klick anregen. Dabei sollten sie kurz und knackig formuliert sein, damit Google nicht den Text von hinten her abschneidet. Wenn keine Metadaten vorhanden sind, zieht sich Google selbst einen Ausschnitt aus dem Text. Der kann allerdings nicht repräsentativ für Deinen Text sein!

Aussagekräftige Metadaten:

informative Metadaten für SEO-optimierte Texte: Vorteile von Reiseanbietern kompakt zusammengefasst.

Wenig informative Metadaten:

wenig informative Metadaten mit großspurigem Versprechen und langem Call-to-action, aber wenig handfesten Infos für einen guten SEO-Text.

Informatives, ansprechendes Aushängeschild verfassen, das den Nutzer:innen einen Überblick gibt.

SEO-Texte schreiben entsprechend der Suchintention der Nutzer:innen

Im Online-Marketing kommen die Textsorten Blogartikel, Kategorie-Seite, Landingpage-Text, Social-Media-Post oder Kampagne häufig vor. Da diese verschiedenen Textsorten unterschiedliche Suchintentionen abdecken, ist es ratsam, die Textart, die Keywords und die Inhalte den Interessen der Nutzer:innen anzupassen.

Beim Kategorieseiten-Text geht es beispielsweise um Produktinformationen und Kaufberatung. Dazu passen informationale und transaktionale Keywords. Beim informativen Blogartikel gibt es im Gegensatz dazu keine transaktionalen Keywords. Fundierte, interessante Blogartikel steigern das Vertrauen der Nutzer:innen in Deine Marke und können sie auch zum Kauf bewegen.

Vor der Wahl der Textsorte steht die Wahl der Content-Art, da Videos, Fotos und Grafiken ebenfalls lohnende Inhaltsformen sein können. Ein Handwerker-Tutorial besitzt beispielsweise eine ganz andere Anziehungskraft für Nutzer:innen als ein langer Text, der ebenfalls erklärt, wie man beispielsweise einen Paletten-Pool baut. Statt lange zu lesen und die Arbeitsschritte im Kopf durchzugehen, sieht der oder die Baubegeisterte sofort, was zu tun ist und wie und kann gleich parallel mitmachen. Ebenso kann ein beeindruckendes Bild eine emotionale Botschaft mitunter intensiver vermitteln als ein Text.

Was interessiert Deine Zielgruppe? Welche Textsorte und welche Keywords passen dazu?

Klare Struktur für SEO-optimierte Texte

Die Suchmaschine liebt Struktur und Ordnung. Der Crawler orientiert sich dabei zunächst an den Überschriften, die über die H-Tags (H1, H2, H3 usw.) ausgezeichnet sind. Dabei ist die H1 einzigartig im ganzen Text, benennt das übergeordnete Thema der ganzen Seite und wird durch H2- bis H4-Überschriften ergänzt. Kommen daneben einschlägige Keywords in den Überschriften vor, kann die Suchmaschine den Text leichter Suchanfragen zuordnen. Komprimierte, aussagekräftige und ansprechende Überschriften animieren zudem den:die Leser:in zum Weiterlesen.

Eine gute Überschriftenstruktur setzt eine sinnvolle Inhaltsordnung voraus. Daher solltest Du die Themen in Deinem SEO-Text in Haupt- und Unterthemen ordnen und sinnvoll zusammenfügen. Schließlich erfreut eine übersichtliche Darstellung der Inhalte in Form von Listen, Tabellen oder mehreren Absätzen sowohl die Suchmaschine als auch die Leser:innen.

SEO-optimierten Text inhaltlich und formal (mit H-Tags) strukturiert aufbauen, damit sich Suchmaschine und Nutzer:innen schnell zurecht finden.

TF*IDF – datenbasierte Texterstellung

TF*IDF ist eine datenbasierte Textanalyse, die misst, wie häufig Wörter, die für ein konkretes Thema relevant sind, in einem Text vorkommen und wie der eigene Text im Vergleich zu anderen Texten dasteht. Folglich wird die Relevanz von Texten verglichen. TF steht für „Term Frequency“, IDF für „Inverse Document Frequency“. Dabei geht es um das semantische Umfeld und um relevante Fachbegriffe zum Thema. Der Grundgedanke dabei ist, dass ein relevanter Text zu einem Thema mit hoher Wahrscheinlichkeit gewisse andere Begriffe verwendet, um das Thema ganzheitlich zu behandeln. Daher messen  TF*IDF-Tools wie Termlabs oder integrierte Analysen bei RYTE oder Searchmetrics, wie breit das Thema durch wichtige Begriffe abgedeckt ist und wie häufig diese vorkommen.

Wer bereits bei der Vorarbeit eine detaillierte Recherche anstrebt und sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt, hat hier automatisch eine gute Aufstellung. Dabei ist jedoch unbedingt zu beachten, dass die Begriffe mit Sachverstand ausgewählt werden, sodass ausschließlich themen- und unternehmensnahe Begriffe im Text vorkommen. Da Google eine Text-Suchmaschine ist, erkennt sie irrelevante Begriffe zu einem Thema und bewertet dies negativ.

Ausschnitt aus Termlabs, das wichtige Begriffe mit der entsprechenden Häufigkeit im SEO-Text farblich anzeigt.
SEO-Tool für Redakteur:innen: TermLabs.

Ein Thema möglichst ganzheitlich abdecken und wichtige Begriffe natürlich häufig verwenden – ohne Spam zu produzieren.

Das Potenzial sinnvoller interner Verlinkungen in SEO-fokussierten Texten

Interne Verlinkungen haben viel Potenzial, die eigene Webseite zu stärken (Linkkraft), da sie die Nutzer:innen auf andere relevante Seiten aufmerksam machen und sie dahin weiterleiten. Auch Google gefallen interne Verlinkungen, weil die Suchmaschine so relevante Seiten und die inhaltlichen Zusammenhänge zwischen den Seiten besser erkennen kann – ebenso wie die Nutzer:innen. Allerdings sollten die Verlinkungen auf jeden Fall sinnvoll und kein Link-Spam sein!

Ebenfalls von Nutzen sind sprechende Link-Texte (Anker-Texte), unter denen sich die Nutzer:innen etwas vorstellen können (nicht „hier“, „mehr Infos“ usw.). Diese Anker-Texte sollten das Haupt-Keyword der URL der Zielseite enthalten. Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Hauptkategorien eines Shops oder einer anderen Webseite intern stark verlinkt sind und auch als Sitelinks im erweiterten Snippet platziert werden. Dadurch haben die Nutzer:innen einen direkten Zugang zu den häufig gesuchten Hauptkategorien, wodurch sie schneller ans Ziel kommen.

Sitelinks auf Suchergebnisseite von Otto mit den Unterkategorien Damenmode, Login, Möbel und Sale% für direkten Zugang für Nutzer:innen.
Nützliche Sitelinks auf der Suchergebnisseite durch verstärkte, interne Verlinkung von häufig gesuchten Produktkategorien.

Ein weiterer, wichtiger Faktor stellen externe Links dar, also Empfehlungen einer Seite für einen Content vom Wettbewerb. Links von Experten-Seiten auf die eigene Seite sind besonders wertvoll, da sie deren Inhalt als relevant und hochwertig einstufen und kennzeichnen. Man sollte allerdings darauf verzichten, diese Links zu kaufen. Stattdessen sind die fachlichen Autoritäten mit eigenem, einzigartigem, relevantem und hochwertigem Inhalt zu überzeugen (natürliches Link-Building). Wenn Du dennoch Werbelinks verwenden willst, müssen diese mit dem Attribut ,rel=“nofollow“‘ oder ,rel=“sponsored“‘ gekennzeichnet sein.

Interne Verlinkungen sinnvoll einsetzen, um die Nutzer:innen zu leiten und Links von externen Seiten gewinnen, aber nicht durch Bezahlung!

Nutzer:innen-Fit – passt der SEO-optimierte Text zu meiner Zielgruppe und zum CI?

Unabhängig von allen SEO-Maßnahmen für Redakteure sollte Dein Text in Bezug auf folgende Dinge zu der Hauptzielgruppe der Marke und zur Corporate-Identity des Unternehmens passen:

  • die Ansprache (Du/Sie)
  • der Stil bzw. Tonalität (eher locker bis flapsig oder eher sachlich-technisch)
  • der vorausgesetzte Kenntnisstand der Leser:innen
  • die Strukturierung und die Präsentation des Inhalts

Wichtig ist, dass sich diese Aspekte zu einem einheitlichen Gesamtbild zusammenfügen und inhaltlich (roter Faden) sowie sprachlich ein stimmiger Gesamteindruck entsteht. Die Zielgruppe soll sich sofort angesprochen fühlen und die Tonalität sowie den Auftritt der Marke wiedererkennen. Allerdings kann es sein, dass jüngere Zielgruppen andere Kanäle nutzen als ältere und auch eine andere Ansprache brauchen. Hier lohnt es sich, eine detaillierte Zielgruppenanalyse durchzuführen und jede Zielgruppe auf ihrem bevorzugten Kanal auf eine Weise abzuholen, die zu ihr passt.

SEO-Texte schreiben mit sprachlich und inhaltlich stimmigem Gesamteindruck.

Fazit – gute SEO-Texte schreiben

Wie aus den vorangegangenen acht Tipps zum SEO-Texte-Schreiben klar wurde, solltest Du in Bezug auf Inhalt, strukturelle sowie sprachliche Form und Content-Art Deines Textes unbedingt sowohl auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen als auch auf die der Suchmaschine eingehen. Glücklicherweise sind sich die beiden darin ähnlich, weil die Suchmaschine ja darauf ausgelegt ist, für Nutzer:innen wertvolle Inhalte zu finden. Wenn Du also die genannten Rahmenbedingungen von Google beachtest und Deinen einzigartigen, inhaltsreichen Content möglichst genau auf Deine Zielgruppe zuschneidest, bist Du sicherlich auf dem richtigen Weg, gute SEO-Texte zu schreiben.

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