SEO & Content Monatsrückblick Februar 2024

Lesedauer: 7 Minuten

In unserem SEO-Monatsrückblick für Februar 2024 präsentieren wir Dir die wichtigsten Änderungen und neuesten Erkenntnisse aus dem SEO- und Content-Bereich. Auch diesen Monat gibt es wieder viele spannende News! 

Welche Änderungen wurden von Google am SEO-Startleitfaden vorgenommen? Welchen Stellenwert hat die Angabe von Autor:innen für Google beim Ranking? Warum heißt Google Bard nun Google Gemini? Und gibt es eine Formel, um Top-Rankings in der Suchmaschine zu erzielen? Außerdem berichten wir von Änderungen bei den Core Web Vitals und klären, ob es die perfekte SEO-Formel für Websites gibt. 

Das und mehr erfährst Du in der aktuellen Ausgabe unserer SEO-News. Viel Spaß beim Lesen des SEO- & Content-Monatsrückblicks der MAI xpose 360! 

Ein neuer Name für Bard: Die Einführung von Google Gemini

Google hat eine wichtige Ankündigung gemacht: Google Bard, das ChatGPT-ähnliche, auf generativer KI basierende Konversationstool, heißt nun Google Gemini, lateinisch für „Zwilling“. Außerdem wird eine kostenpflichtige Version des KI-Tools enthüllt. Laut Google-Chef Sundar Pichai ist Gemini das bisher „leistungsfähigste und umfassendste” KI-Modell Googles.  

Gemini Advanced: Ein Premium-Service 

Neben der Umbenennung hat Google ebenfalls eine kostenpflichtige Version von Gemini vorgestellt, die als Gemini Advanced bekannt ist. Diese Version wird als Teil des Google One-Abonnements für 20 Dollar pro Monat angeboten und bietet Nutzer:innen erweiterte Funktionen. Dies ermöglicht es diesen, längere Prompts zu verwenden, während Gemini den Kontext versteht.  

Was bringt mir Gemini und was hat es mit SEO zu tun? 

Gemini, das bereits im Dezember eingeführt wurde und schon in Googles Suchmaschine (SGE) sowie in Google Ads zum Einsatz kommt, steht im Mittelpunkt einer umfassenden Überarbeitung der Kernprodukte des Unternehmens, einschließlich der Suchmaschine. Mit der Einführung von Gemini als neuem Standardassistenten auf Android und seiner Integration in die iOS-Google-App wird Gemini auch Duet AI ersetzen und in Google-Produkten wie Gmail, Docs, Sheets, Slides und Meet zum Einsatz kommen. Zudem plant Google, Gemini in naher Zukunft durch eine eigenständige App auf Android weiter zu stärken. 

Die Umbenennung in Gemini ist ein strategischer Schritt von Google, um den Nutzern klarzumachen, dass Google mit Gemini seine KI-Technologie tief in das Ökosystem der Google Dienste einbettet, einschließlich der Google-Suche. 

Neugierig geworden? Gemini kann nun unter gemini.google.com genutzt werden.  

Google aktualisiert den SEO-Startleitfaden

Offenes Buch mit dem Titel SEO Starter Guide

Die neue und komprimierte Version des SEO-Startleitfadens wurde veröffentlicht und zielt darauf ab, die Bedürfnisse von Einsteiger:innen noch besser zu erfüllen und konzentriert sich daher ausschließlich auf die für sie wichtigsten Themen. Darüber hinaus wurden Fachjargon und schwer verständliche Formulierungen entfernt. Stattdessen werden jetzt komplexe Begriffe und Konzepte in einfacherer Sprache erklärt und das Warum hinter bestimmten Themen oder bewährten Praktiken hervorgehoben. 

SEO-Themen, die man zum Start laut Google ignorieren kann, sind: 

  • Meta Keywords, Keyword-Stuffing, Keywords in URLs und Domain, Länge von Inhalten, Subdomain oder Verzeichnis, PageRank, Penalty für Duplicate Content, Reihenfolge und Anzahl der Überschriften und EEAT als einen Rankingfaktor einzuschätzen. 

Folgende Abschnitte wurden entfernt: 

  • Glossar: Begriffe werden stattdessen direkt im Kontext erklärt.  
  • Strukturierte Daten: Thema für fortgeschrittene Nutzer:innen. 
  • Mobiloptimierung: Neue Websites und Plattformen sind in der Regel bereits mobiloptimiert.  
  • Website-Analyse: Ebenfalls ein Thema für Fortgeschrittene. 

Was neu ist: 

  • Die Frage, warum man etwas tun sollte, wird nun häufiger direkt beantwortet. 
  • Ergänzende Erklärungen im Bereich zu Duplicate Content. 
  • Einen separaten Abschnitt zu Videos. 
  • Eigenes Kapitel zu SEO-Theorien und –Ideen. 
  • Erklärung dazu, wie lange es dauert, bis SEO-Maßnahmen Wirkung zeigen. 

Google Core Web Vitals: FID ersetzt durch INP

Am 12. März dieses Jahres wird Google First Input Delay (FID)* durch Interaction to Next Paint (INP) als Kernmetrik für die Core Web Vitals ersetzt. Der FID wird kein Core Web Vital mehr sein und komplett entfernt. In der Google Search Console wird INP im Laufe des Jahres in den Core Web Vitals-Bericht aufgenommen. 

Was ist der Unterschied zwischen FID und INP? 

FID hat bisher die Zeit gemessen, die von der ersten Eingabe eines Users (z. B. Mausklicks oder das Antippen von Schaltflächen) auf einer Website bis zur Antwort dieser Website vergeht. Alle darauffolgenden Interaktionen wurden ignoriert.  

INP bietet nun eine umfassendere Sicht auf das Nutzererlebnis, indem es die Interaktivität der Webseite über das erste Laden der Seite hinaus analysiert und dabei verschiedene Elemente und Komponenten, die zur Gesamtinteraktivität beitragen, berücksichtigt. Der finale INP-Wert ist die längste beobachtete Interaktion, hierbei werden Ausreißer allerdings ignoriert. 

Warum sollte man den INP-Wert im Auge behalten? 

Der INP gibt neben den bestehenden Core Web Vitals Aufschluss darüber, wie nutzerfreundlich eine Website ist. Studien haben ergeben, dass die Verbesserung der Core Web Vitals zu einer Steigerung des Nutzerengagements und der Unternehmensmesswerte führt. 

https://web.dev/articles/inp?hl=de

Was ist ein guter INP-Wert? 

Anzustreben ist ein INP-Wert bis maximal 200 Millisekunden, um eine gute Nutzungserfahrung zu gewährleisten. 

Definiert werden die Bereiche der INP-Werte wie folgt:   

  • < 200 ms = gute Reaktionsfähigkeit 
  • 201-500 ms = verbesserungswürdige Latenz 
  • > 500 ms = schlechte Reaktionsfähigkeit 

Genauere Informationen zum INP und ein Leitfaden zur Optimierung des INP wurden schon bereitgestellt. 

Google: Angaben zu Autor:innen werden nicht geprüft und sind kein Rankingfaktor

Nach eigener Aussage prüft Google Autorenangaben auf Websites nicht. Auch auf Rankings sollen sie keinerlei Auswirkungen haben. Dies erklärte Danny Sullivan auf X (vormals Twitter): 

Dennoch sind Angaben zu Autor:innen in Googles Checkliste für Helpful Content ein Bestandteil und gehören im Sinne von EEAT zur allgemeinen Norm. Sie sollten besonders da genannt werden, wo sie von Lesenden erwartet werden, um für die Seitenbesucher:innen für eine bessere Experience zu sorgen.  

Außerdem gibt es zumindest Hinweise, die darauf hindeuten, dass Google versucht, Content den Autor:innen zuzuordnen, um sie als Entitäten zu erkennen. Aussagen hierzu tätigte John Müller in den SEO Office Hours im April 2021. Müller schlug damals vor, dass alles, was den Autor oder die Autorin betrifft, an einem zentralen Ort verlinkt werden könne, also einer Autorenseite. Dies könne beispielsweise auch eine Profilseite in einem sozialen Netzwerk sein. So könnte der Stellenwert von Autor:innen gestärkt werden, was wiederum die Verbesserung der EEAT Faktoren nach sich ziehen kann. 

Google: Die Illusion der perfekten SEO-Seite: Ein Blick in Googles Philosophie

In der ständig wechselnden Landschaft der Suchmaschinenoptimierung (SEO) suchen viele nach der geheimen Formel für den perfekten Internetauftritt und Top-Rankings. Google hat jedoch kürzlich daran erinnert, dass eine solche Formel schlichtweg nicht existiert. Diese Erinnerung unterstreicht die komplexe Natur von SEO und den fortlaufenden Dialog über effektive Strategien zur Steigerung der Sichtbarkeit im Web. 

Fokus auf Nutzer:innen: Der Schlüssel zum Erfolg 

Der wohl wichtigste Rat, den Sullivan gibt, ist, sich primär auf die Leser:innen zu konzentrieren und nützliche Inhalte zu liefern. Informationen, wie etwa Angaben zu den Autor:innen, sollten bereitgestellt werden, wenn sie für die Leser:innen von Wert sind, und nicht, weil sie angeblich zu besseren Rankings führen. Google überprüft solche Angaben nicht im Hinblick auf das Ranking. 

Warum die Offenlegung aller Rankingfaktoren nicht hilft 

In Sullivans Erklärung wird auch deutlich, warum es wenig sinnvoll wäre, alle Rankingfaktoren offenzulegen. Die Forderung nach Transparenz bezüglich der Rankingfaktoren verkennt, dass nicht die Abarbeitung einer Liste von SEO-Kriterien, sondern die Erstellung von Inhalten, die den Nutzer:innen wirklich helfen, zum Erfolg führt.  

Zusammenfassung: Authentizität über Perfektion 

Die Vorstellung, es gäbe eine perfekte SEO-Formel, ist eine Illusion. Stattdessen sollten sich Websitebetreiber:innen und SEO-Spezialist:innen auf die Erstellung authentischer, nutzerorientierter Inhalte konzentrieren. Die wahre Kunst liegt darin, die Bedürfnisse der Nutzer:innen zu verstehen und auf sinnvolle Weise zu erfüllen. 

Studie enthüllt: Qualität von Produktbewertungen in Suchmaschinen leidet unter SEO und Affiliate-Spam

Eine umfassende Studie, durchgeführt von den Universitäten Leipzig, Weimar und dem Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence (ScaDS.AI Leipzig), legt offen, dass die Qualität von Suchergebnissen im Bereich Produktbewertungen bzw. Product Reviews bei führenden Suchmaschinen wie Google, Bing und DuckDuckGo zu wünschen übriglässt.  

Einfluss von SEO und Affiliate-Marketing  

Die Studie untersuchte, wie sich Suchanfragen zu Produktbewertungen durch SEO-Praktiken verändern und zeigt, dass Seiten mit besseren Rankings tendenziell einer stärkeren Monetarisierung durch Affiliate-Marketing unterliegen und gleichzeitig eine geringere Textqualität aufweisen.  

Kurzlebige Effekte von Suchmaschinen-Updates auf Spam in SERPs 

Besonders interessant sind die Beobachtungen zu den Auswirkungen von Updates der Suchmaschinen auf die Qualität der Suchergebnisse. Die Forscher konnten einen kurzfristigen positiven Effekt von Google-Updates auf die Bekämpfung von SEO- und Affiliate-Spam feststellen. Jedoch hält dieser Effekt meist nicht lange an und Spam-Websites finden schnell Wege, sich erneut auf den Top-Positionen zu platzieren.  

Abwärtstrend in Textqualität  

Trotz der festgestellten Verbesserungen bei Google im Verlauf der Studie ist ein allgemeiner Abwärtstrend in der Textqualität über alle drei untersuchten Suchmaschinen hinweg zu beobachten. Die Autor:innen der Studie warnen davor, dass sich die Situation durch die zunehmende Nutzung von KI zur Erzeugung von Spam-Content weiter verschlechtern könnte. 

Fazit der Studie 

Die Studie schließt mit der Feststellung, dass die Websuche ein dynamisches Feld ist, auf dem verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Intentionen agieren. Einige dieser Akteure verfolgen offensichtlich das Ziel, durch manipulative Praktiken ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, was die Qualität der Suchergebnisse insgesamt mindert. Die jüngste Initiative von Google, Nutzerfeedback zu Suchergebnissen im Bereich Produktbewertung und Affiliate-Marketing einzuholen, könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern und zu prüfen, ob es sich um sogenannten „Helpful Content“ handelt. 

Für Websitebetreiber lautet die Schlussfolgerung: Statt sich auf kurzfristige Gewinne durch aggressive Affiliate-Strategien oder SEO-Spam zu konzentrieren, sollten sie Wert auf hochwertige, nützliche Inhalte legen, die echten Mehrwert für die Nutzer:innen bieten.