Wer kreatives Schreiben hört, denkt wahrscheinlich sofort an Abendkurse, in denen sich mehr oder weniger erfahrene Autor:innen ihrer Leidenschaft für die Literatur hingeben. Kreatives Schreiben in diesem Kontext ist angelehnt an das Konzept des „creative writing“ aus dem englischen Sprachraum.
Doch auch Online-Marketing-Bereich – beim Erstellen von ansprechenden Texten für Websites, Blogs oder Social-Media-Posts – können Dich die Grundlagen des kreativen Schreibens unterstützen. Deshalb verraten wir Dir in diesem Artikel wertvolle Kreativitätstechniken zur Ideenfindung sowie Strategien zur tatsächlichen Textverfassung. So wirst Du zum absoluten Ass beim kreativen Schreiben!
Warum sollten wir auch beim
Texten Kreativität fördern?
Menschen, die nicht selbst Content-Marketing-Texte verfassen, sehen vielleicht nicht sofort den Zusammenhang zwischen diesem Medium und Kreativität. Dabei ist Marketing von Haus aus bereits eine sehr kreative Branche. Neben dem Texten erfordert zum Beispiel auch das Gestalten einer Website, inklusive der Erstellung von Farbkonzepten, Logos, etc., nicht nur technisches Geschick, sondern auch ein künstlerisches Auge. Wir kommen jeden Tag mit unglaublich viel Content in Berührung, sei es ganz altmodisch auf Papier, in Onlineshops oder auf Social-Media. Oft wird dabei nicht bedacht, dass hinter jeder guten Catchphrase und jedem aufwändig recherchierten Blogartikel oder Video-Essay ein:e kreativ denkende:r und schreibende:r Redakteur:in sitzt.
Kann Kreativität beim Schreiben erlernt werden?
Gerade weil so extrem viel Content im Umlauf ist, gilt es, immer wieder neue, innovative und kreative Wege zu finden, um Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten. Denn letztendlich schreibst Du nicht (nur) für die Suchmaschine. Zwar ist ein gutes Google-Ranking im Online-Marketing oft die Grundlage, dass Content auf einer Website überhaupt konsumiert wird. Letztendlich sollen Texte jedoch nicht ausschließlich Google ansprechen, auch Menschen müssen von Deinem Content überzeugt werden.
Kann man kreatives Schreiben
lernen?
Nun fragst Du Dich vielleicht: „Kann Kreativität beim Schreiben erlernt werden?“ Die Antwort ist ja. Natürlich hilft ein gewisses Gefühl für Sprache, Tonalität und Texte beim Schreiben weiter, doch kreativ Schreiben ist kein Hexenwerk. Die größte Hürde ist die Motivation. Wer keine Lust aufs Texten hat, wird sich schwertun, einfallsreiche Artikel zu verfassen. Gehst Du jedoch mit Leidenschaft an die Aufgabe und es hapert nur etwas am Erfindungsreichtum, kann dieses Problem durch verschiedene Schreibstrategien gelöst werden.
Kreativitätstechniken für die
Ideenfindung
Um beim Schreiben auf neue Ideen zu kommen, können bestimmte Kreativitätstechniken helfen, innovative Blickwinkel zu finden. Auch Probleme bei der Texterstellung – zum Beispiel im Hinblick auf einen logischen Aufbau oder zwingend notwendige Informationen – können mithilfe dieser Methoden angegangen werden. Nutze diese Kreativitätstechniken beim Schreiben, um Deinen Texten das gewisse Etwas zu verleihen.
Die Fragenreihe
Bei dieser Schreibstrategie wird zunächst eine Hauptfragestellung festgelegt. Dies kann zum Beispiel die Überlegung sein, wie eine bestimmte Dienstleistung das Leben der Zielgruppe verbessern kann. Aus dieser übergreifenden Fragestellung werden weitere Fragen gebildet. Somit werden Möglichkeiten zur Lösungsfindung aufgezeigt. Zusätzlich rücken so mögliche Themengebiete in den Fokus, die bei der Erstellung eines Textes zwingend mit abgedeckt werden sollten.
Die Was-wäre-wenn-Technik
Bei dieser Technik wird mit imaginären Situationen gespielt. Durch provozierende Fragen kannst Du Dich von alteingesessenen Denkmustern lösen und komplett neue Ansätze finden, die Deinen Texten einen gewissen Kick geben. So entdeckst Du zum Beispiel Vorteile an einem existierenden Produkt, die für Dich so offensichtlich sind, dass Du gar nicht daran denkst, Sie in Deinem Text anzusprechen. Für Deine Zielgruppe oder einen Teil davon könnte jedoch genau diese Information ausschlaggebend für einen Kauf sein. Auch wenn Dir bei während der Recherche mit dieser Methode keine Grenzen gesetzt sind, solltest Du trotzdem darauf achten, dass Du Dich beim Verfassen Deines Textes nicht zu weit aus dem Fenster lehnst.
Die Negativkonferenz
Auch eine Negativkonferenz kann, auf ähnliche Weise wie die Was-wäre-wenn-Technik, die Kreativität fördern. Bei dieser Methode musst Du nicht Dein übliches, positives und lösungsorientiertes Selbst sein. Stattdessen kannst Du Deinen negativen Gedanken freien Lauf lassen. Ist eine Angst, dass ein Konzept so schwierig zu erfassen ist, dass die Zielgruppe es nur schwer verstehen wird? Dann leg beim Verfassen dieses Textabschnittes besonders viel Wert auf eine einfache, klar verständliche Ausdrucksweise und eine nachvollziehbare Textstruktur. Auch weitere potenzielle Probleme bei der Erstellung eines bestimmten Textes können auf diese Weise entdeckt und von vornherein vermieden werden.
Die ABC-Liste
Diese Kreativitätstechnik ist auch unter den Namen ABC-Methode oder ABC-Brainwriting-Methode bekannt. Bei dieser Strategie werden alle Buchstaben des Alphabets niedergeschrieben. Zu jedem Buchstaben sollen in einer bestimmten Zeitspanne passend zum Thema oder zur Fragestellung mindestens ein Begriff oder aber mehrere Ideen notiert werden. Dabei musst Du nicht nach der alphabetischen Reihenfolge vorgehen. Hin- und Herspringen ist erlaubt und sogar erwünscht. Du musst auch nicht zu jedem Buchstaben ein Wort finden. Du kennst es sicher noch vom Stadt-Land-Fluss spielen aus Deiner Schulzeit: Es ist ziemlich schwierig, sich thematisch sinnvolle Wörter mit den Anfangsbuchstaben J, X oder Y zu überlegen.
Denkhüte von de Bono
Das Denkhüte-Prinzip wurde im Jahr 1986 vom maltesischen Kognitionswissenschaftler Edward de Bono vorgestellt. Die Kreativitätstechnik ist auch bekannt als 6-Hüte-System (Six Thinking Hats). Diese Methode kann besonders gut zum Brainstorming in der Gruppe angewendet werden und bietet sich deshalb an, wenn Du und andere auf der Suche nach neuen Content-Ideen sind oder Feedback zu einem bestehenden Einfall sammeln möchtet.
De Bono setzt hier sechs Denkhüte in unterschiedlichen Farben ein: Blau, Gelb, Grün, Rot, Schwarz und Weiß. Natürlich funktioniert die Methode auch, wenn es sich hierbei lediglich um metaphorische Hüte handelt. Die Farben repräsentieren verschiedene Denk- und Herangehensweisen, mit denen eine Fragestellung angegangen werden kann. Die Gruppenteilnehmer:innen versetzen sich gemeinsam in die unterschiedlichen Rollen und sammeln Ideen. Nach einer gewissen Zeit wird die Hutfarbe gewechselt.
Für diese Denkweisen stehen die Farben:
- Blau (ordnend): Die Farbe Blau steht für moderierendes Denken. Hier übernimmst Du eine moderierende Rolle und versuchst, einen Überblick über den momentanen Stand der Dinge zu behalten.
- Gelb (spekulativ): Für de Bono steht der gelbe Hut für Sonnenschein und optimistisches Denken. Hier konzentrierst Du Dich auf die Chancen und positiven Aspekte, die sich aus einer Problematik ergeben können.
- Grün (konstruktiv): Grün steht für innovatives und unkritisches Denken. Als Träger des grünen Hutes bist Du offen für alle Vorschläge und suchst nach Innovationen und kreativen Ideen.
- Rot (subjektiv): Mit dem roten Hut übernimmst Du die subjektive, emotionale Betrachtungsweise zu einem Thema. Hier geht es darum, welche Gefühle – negativ oder positiv – eine Idee heraufbeschwört.
- Weiß (objektiv): Der weiße Hut bildet das Gegenstück zum roten. Hier geht es um neutrales, analytisches Denken ohne Subjektivität. Eine große Rolle bei dieser Denkrichtung spielen bekannte Fakten, Daten und Zahlen.
- Schwarz (kritisch): Hier ist Schwarzmalerei angesagt. Als Träger des schwarzen Hutes konzentrierst Du Dich ausschließlich auf die negativen Aspekte einer Idee – ähnlich wie bei der oben beschriebenen Negativkonferenz. Was spricht gegen den Einfall? Welche Risiken und Gefahren birgt er?
Bei der Ideensuche sollten alle Hutfarben einmal zur Sprache kommen. Bei Bedarf, sprich bei neuen Einfällen zum Thema, gibt es weitere Runden.
Kreativitätstechniken beim
Schreiben
Ist eine gute Content-Idee gefunden, geht es ans Schreiben selbst. Auch hier ist Kreativität gefragt, denn oft ist es gerade das Ausformulieren eines Textes, das uns vor große Herausforderungen stellt. Deshalb gibt es auch für diesen Arbeitsschritt einige Methoden, die Dir weiterhelfen können.
Loslassen mit Freewriting
Manchmal haben wir unseren Textaufbau schon so klar vor Augen, dass es schwierig wird, diese Struktur mit Wörtern nachzubauen und zu füllen. Das Ziel steht fest – das Problem ist in diesem Fall jedoch der Weg zum Ziel. Stehst Du beim Verfassen eines Textes vor dieser kreativitätshemmenden Hürde, ist Freewriting eine Möglichkeit, Dich aus der Sackgasse zu befreien. Bei dieser Schreibmethode stellst Du Dir einen Timer zwischen fünf und 20 Minuten und schreibst einfach darauf los. Auf logische Zusammenhänge, Deine Gliederung und gute Formulierungen musst Du hier nicht achten. So kommst Du in den Schreib-Flow und das anschließende Verfassen des tatsächlichen Textes fällt Dir leichter.
Die Zielgruppe vor Augen führen
Deine Gliederung steht, die Text-Idee ist da, aber das Ausformulieren möchte Dir nicht so recht gelingen? Du findest nicht die richtigen Worte und der Text, den Du bis jetzt geschrieben hast, liest sich lasch und steif? Ist das der Fall, kann es helfen, Dir Deine Zielgruppe nochmal genau vor Augen zu halten und Dir die folgenden Fragen zu stellen:
- Für wen schreibst Du?
- Wie möchte Diese Person oder Personengruppe angesprochen werden?
- Welche Emotionen soll Dein Text bei der Zielgruppe wecken?
- Gibt es Must-have-Begriffe, die Dein Publikum genau dort hinbringen, wo Du es haben willst?
- Welche Informationen erwartet Deine Zielgruppe unbedingt im Text?
Beim Verfassen von Marketing-Texten kann Dir hier auch eine TF*IDF-Analyse helfen. Sie zeigt Dir das semantische Umfeld zu Deinem Thema und weist so auf weitere Schlagworte hin, die Du unbedingt in Deinem Text verwenden solltest.
Wortschatz-Brainstorming
Ergänzend zur oben beschriebenen Strategie kann es sich für Dich anbieten, Deinen Wortschatz zu erweitern. Wenn Du viel schreibst, entwickelst Du langfristig Deinen eigenen Schreibstil. Dies kann jedoch auch dazu führen, dass Du immer wieder dieselben Wörter und stilistischen Mittel einsetzt, weil Du weißt, dass sie „funktionieren“. Bemerkst Du, dass sich einer Deiner Texte trocken und repetitiv liest, kannst Du versuchen, ihn durch den Einsatz frischer, ungewöhnlicher Wörter aufzupeppen. Dabei helfen Dir zum Beispiel die Synonym-Vorschläge des Dudens.
Unser Tipp:
Findest Du auf gängigen Websites kein Synonym, dass Dir zusagt, kann Dir ein Online-Wörterbuch weiterhelfen. Gib den deutschen Begriff, für den Du ein Synonym suchst, in das Wörterbuch ein. In den meisten Fällen spuckt Dir das Tool mehrere Übersetzungsmöglichkeiten aus. Klickst du auf eines der fremdsprachigen Wörter, werden Dir nun wiederum mehrere Übersetzungen für diesen Begriff in Deiner Zielsprache – und somit eine Reihe an Synonymen für Deinen Ausgangsbegriff – angezeigt. Gibst Du zum Beispiel den Begriff „Wut“ im Wörterbuch ein, ist eine der englischen Übersetzungen „fury“. Klickst Du nun auf „fury“ erhälst du neben Deinem Ausgangswort „Wut“ Synonyme wie „Zorn“, „Rage“, „Raserei“ etc.
Kreatives Schreiben und
Kreativitätstechniken: Fazit
Jeder Mensch kann kreativ denken und somit auch kreatives Schreiben lernen. Kommt es doch einmal zu Problemen beim Verfassen von Texten, können verschiedene Kreativitätstechniken passende Lösungsansätze und Hilfestellungen bieten. Will es mit dem Schreiben trotzdem nicht klappen, leidest Du vielleicht an einer Schreibblockade. In unserem Blogartikel „Schreibblockaden: Wie entstehen sie und wie kannst Du sie lösen?„ geben wir Dir interessante Hintergrundinformationen sowie Tipps und Tricks zum Überwinden Deiner Blockade. Mach Dich jetzt mit den Schreibstrategien vertraut und entdecke Deine Freude am kreativen Schreiben!
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