Die Corona-Pandemie beschäftigt die Menschen in aller Welt und es ist noch lange nicht vorbei. Nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unsere Wirtschaft ist davon stark betroffen und leidet unter COVID-19. Viele Unternehmen haben gewisse Existenzängste und schauen in eine ungewisse Zukunft.
Deutschland digitalisiert jetzt mit hoher Geschwindigkeit. Daher stellt sich die Frage, ob die Marketingmaßnahmen dafür aufgestellt sind.
In diesem Blogartikel zeigen wir, wie sich das PPC-Marketing in Zeiten von Corona entwickelt hat. Zudem verraten wir Tipps und Tricks, wie Herausforderungen in der Corona-Krise gemeistert werden und das Geschäft in der jetzigen Zeit und nach der Pandemie am Laufen gehalten werden kann.
Neue Ansätze testen
Da die Menschen aktuell mehr Zeit zuhause verbringen bzw. mehr Freizeit haben schleichen sich so langsam der Alltagstrott und die Langeweile ein. Aus diesem Grund suchen sie nach Beschäftigungsmöglichkeiten oder versuchen sich mit verschiedenen Themen auseinanderzusetzen. Wir zeigen, welche Bereiche einen positiven Trend aufweisen und wie diese sinnvoll genutzt werden können.
Die Online-Gaming-Branche profitiert von der Corona Krise
Für viele bedeutet die Corona-Krise, ihren gewohnten Freizeitaktivitäten nicht nachgehen zu können. Die Online-Gaming-Branche gehört zu den Profiteuren der Krise. Anhand der Grafik ist deutlich zu erkennen, dass sich das Interesse bzw. die Suche nach Online-Gaming fast verdoppelt hat.
In diesem Fall gilt es, kreativ zu werden. Ein Beispiel: Unternehmen aus der Kosmetikbranche könnten eine Beauty- und Schmink-App als Mini-Game entwickeln, in der Produkte an sich selbst ausprobiert werden können. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Um entsprechende Reichweite zu erlangen, können für das Mini-Game Anzeigen im Apple- und Google-App-Store geschaltet werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, positive Sichtbarkeit der Marke oder des Produktes zu erzeugen und auf längere Sicht von Käufen/Bestellungen zu profitieren.
Smart-TV-Nutzung steigt
Die TV-Nutzung ist in den letzten Wochen um 31 % gestiegen. Ein Großteil der Smart-TV-Nutzer wollen nicht nur TV schauen. Sie streamen Filme und Serien oder surfen auch im Internet. Bei Google Ads besteht die Möglichkeit, die gewünschte Zielgruppe im Google-Display-Bereich explizit auf Smart-TVs auszurichten, um die Marke noch deutlicher zu positionieren und auf eine neue Art, Sichtbarkeit in den Wohnzimmern der Zielgruppe zu erzeugen.
Payment-Anbieter nehmen vermehrt Rücksicht
Die Menschen sind bedingt durch die aktuelle Lage sehr verunsichert. Sie sind verunsichert, ob sie Geld ausgeben können und haben sogar Existenzängste. Aus diesem Grund bieten Payment-Anbieter wie PayPal und Klarna die Möglichkeit, Käufe über mehrere Tage hinweg zu finanzieren oder zu einem späteren Zeitpunkt zu bezahlen. Auf diesem Weg kann die Unsicherheit der Kunden genommen werden, da dies nicht direkt die Rücklagen angreift. Diese Umsätze stellen sicher, dass man nicht gezwungen ist, aktuelle Kampagnen zu pausieren und entsprechend weitere Marktanteile zu sichern.
In Anzeigen für YouTube investieren
Um sich die Langeweile zu vertreiben, nutzen viele User Video-Content, insbesondere bei YouTube. Viele der Werbetreibenden sind aktuell noch nicht aktiv auf diesem Medium, können jedoch von der aktuellen Situation profitieren. Das gestiegene Suchaufkommen und die reduzierten Investitionen von Großunternehmen machen diese Platform deutlich attraktiver. Zielgerichtete und kreative Kundenansprache sind dabei die ausschlaggebenden Faktoren.
Potenziale müssen genutzt werden
Potenziale müssen natürlich auch genutzt werden. Doch zunächst stellt sich die Frage: Wie erkennt man Chancen und Potenziale?
Den eigenen Status-Quo kennen
Um Potenziale auch nutzen zu können, ist es wichtig, seinen eigenen Status-Quo zu kennen und dabei auch die Entwicklung im Blick zu haben. Dafür empfehlen wir die Arbeit mit Monitoring-Dashboards. Tools wie Google Data Studio (kostenlos) sind dabei ein probates Mittel. In diesen Tools lassen sich Kennzahlen aus den unterschiedlichen Google-Tools oder auch anderen Quellen wie Facebook oder Amazon bündeln, um in einer selbstdefinierten Übersicht alle Relevanten KPIs jederzeit im Blick zu behalten.
Bspw. könnte auf Basis von Google-Analytics-Daten Veränderungen erhoben werden und entsprechend die Inhalte auf das aktuelle Suchverhalten der potenziellen Kunden ausgerichtet werden. Hierbei sollte man sich Fragen stellen wie „Gibt es neue Einstiegsseiten?“, „Wie verändert sich die Aufenthaltsdauer?“ etc.
Veränderung des Suchverhaltens
Das Suchverhalten aber auch das Interesse der Menschen im Internet hat sich durch die aktuelle Situation stark verändert. Zu den meist gefragten Begriffen zählen unter anderem Einweghandschuhe, Mundschutz und Toilettenpapier. Des Weiteren sind aber auch Fitnessartikel und Spiele sehr gefragt.
Wenn bereits über Google Ads Anzeigen geschalten werden, kann mithilfe der Suchbegriffe nach Potenzialen gesucht und diese entsprechend genutzt werden. In Zeiten wie diesen entstehen eine Vielzahl an neuen Suchen, welche direkt adressiert werden können. Ein Nutzer, der „Hygieneartikel“ sucht, hat bspw. aktuell einen anderen Fokus, was das Produktportfolio betrifft, im Vergleich zum letzten Jahr.
CPC-Entwicklung der letzten drei Wochen
Wir haben Daten aus all unseren Accounts erhoben und einen durchschnittlichen CPC der letzten drei Wochen errechnet, um die CPC-Entwicklung im Blick zu haben. Hierbei haben wir festgestellt, dass der CPC im Allgemeinen um 16 % gesunken ist. Im Display-Bereich hat sich der CPC sogar um 22 % reduziert.
Bei einem bereits bestehendem Google-Ads-Konto empfiehlt es sich daher, die bestehenden pausierten Keywords noch einmal zu beleuchten. Oftmals werden Keywords deaktiviert, die auf längere Sicht nur knapp keinen positiven ROI erzeugt haben. Durch die gesunkenen CPCs könnte die Relevanz nun aber wieder deutlich steigen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass auch Amazon momentan sehr wenig Anzeigen schaltet, was die Konkurrenz um den relevanten Klick nochmals deutlich reduziert.
Auf die Uhrzeit kommt es an
Vormittags um ca. 11 Uhr und Abends um ca. 17 Uhr beschäftigen sich die Menschen mit Corona besonders intensiv. Wenn man ein Produkt hat, welches die Sorgen der Menschen mindern kann, ist es sinnvoll, gezielt in diesen Zeiträumen sichtbar zu sein. Hingegen sollten die als nicht essenziell angesehene Produkte primär dann gepusht werden, wenn die Zukunftssorgen nicht so präsent in den Köpfen der Menschen sind.
Antizyklisch handeln
In dieser Zeit ist es besonders wichtig, nicht nur Gewinner zu pushen. Dadurch, dass die Menschen die freie Zeit sinnvoll nutzen möchten, erledigen sie Aufgaben, für die sie während dem Alltag keine Zeit haben oder aufbringen möchten. Deshalb wollen gerade viele ihren Garten, Haushalt etc. verschönern oder renovieren. Aus diesem Grund sind Shops wie Hornbach oder Dehner momentan stark überlastet, da eine Vielzahl an Bestellungen eingehen und es somit zu Lieferverzögerungen kommen kann. In diesen Fällen ist eine Ausarbeitung des Marketings nicht mehr nötig, um mehr Käufe zu erzeugen. Auch Desinfektionsmittelanbieter oder Mundschutzanbieter sind gerade in dieser Zeit definitiv die Gewinner. Doch sollte sich die aktuelle Situation wieder beruhigen, wird der Bedarf in dieser Branche wieder sinken. Hingegen Unternehmen, die zum Beispiel Seminare, Immobilien etc. anbieten, werden auch nach dieser Krise wieder Erfolgschancen haben.
Daher stellt sie die Frage: Wie können Verlierer gepusht werden?
Aktuell gibt es günstige CPCs in Google oder Facebook bzw. Instagram. Hier kann deutlich mehr Gas gegeben und in die Marke investiert werden, um zu einem späteren Zeitpunkt davon zu profitieren. Viele große Marken haben aktuell sehr geringe Mediabudgets. Die Möglichkeit, Sichtbarkeitslücken zu nutzen, um die eigene Marke aufzubauen, ist daher so hoch wie nie zuvor. Des Weiteren gibt es derzeit sicherlich viele Angestellte, die mit dem Umgang mit der aktuellen Situation des jetzigen Arbeitgebers unzufrieden sind oder das eigene Unternehmen als nicht zukunftsfähig einstufen. Hier herrscht hohe Wechselbereitschaft. Kombiniert mit den verminderten Aktivitäten von Headhuntern ergeben sich demnach gute Möglichkeiten, das eigene Team mit High-Performern aufzustocken.
Corona bringt also auch Chancen mit sich, die auf den ersten Blick nicht sofort sichtbar sind.
Hilfestellung von Google
Google stellt kleinen und mittelständischen Unternehmen insgesamt 340.000.000 $ Werbebudget zur Verfügung, um ihnen unter die Arme zu greifen. Davon können allerdings nur Unternehmen profitieren, die bereits im letzten Jahr bei Google Ads aktiv waren. Das Werbebudget darf bis Ende 2020 eingesetzt werden. In den nächsten Wochen werden diese Benachrichtigungen in den Google-Ads-Konten erscheinen.
Weiterführende Informationen gibt es auf der Hilfeseite bei Google.
Fazit
PPC-Marketing ist gerade in dieser Zeit ideal geeignet, um situationsgerechte Kommunikation zu führen. Gerade hier kann kurzfristig auf Marktveränderungen reagiert und gleichzeitig Gewinne erzielt werden. Budgeteinsparungen großer Marken können genutzt werden, um Marktanteile zu erlangen.
Die Krise bietet viele Chancen wie zum Beispiel günstige CPCs, spezielle Corona-Aktionsseiten, massiv sinkende Wettbewerbsdichte und gleichzeitig einen Anstieg des Suchvolumens.
Am besten wenden Sie sich gleich an uns
Elena Benkart / SEA/PPC Managerin
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