Das Google Display Netzwerk, kurz GDN, ist ein Zusammenschluss aus Millionen von Websites, Videos und Apps, die Platz für Werbeanzeigen über das AdSense Programm zur Verfügung stellen. Diese Plätze können über AdWords eingekauft werden. Verschiedene Anzeigenformate & Ausrichtungsoptionen bieten zahlreiche Möglichkeiten, Werbeanzeigen individuell auf die richtige Zielgruppe zum richtigen Zeitpunkt auszusteuern.
Anzeigenformate im GDN
Im Display Netzwerk lassen sich drei verschiedene Anzeigenformate schalten. Das reicht von der klassischen Textanzeige, über Image-Anzeigen bis hin zu Videos. Da jeder Anzeigentyp spezielle Anforderungen mit sich bringt, gehen wir nun im Einzelnen auf alle ein.
1. Responsive-Anzeigen / Textanzeigen
Bei Responsive-Anzeigen werden die Größe, Darstellung und das Format der Textanzeigen automatisch an den verfügbaren Werbeplatz auf der Partnerseite angepasst. Die Optik erinnert stark an Bildanzeigen.
Trotzdem ist es nach wie vor auch möglich, klassische Textanzeigen, wie man sie aus dem Suchnetzwerk kennt, im GDN zu schalten. Diese sind mittlerweile sehr gut versteckt, nämlich rechts unten neben dem Eingabefeld der Responsive-Anzeigen.
2. Image-Anzeigen
Bildanzeigen, die gerne auch Image- oder Banneranzeigen genannt werden, können in unterschiedlichen Größen und Dateiformaten auf den Websites platziert werden. Dabei darf eine Speichergröße von 150 KB nicht überschritten werden. Die Banneranzeigen sind in den Formaten GIF, JPG, PNG, SWF und ZIP erlaubt. Die vielen zulässigen Anzeigengrößen, können der Infografik entnommen werden:
Zudem gibt es eine ganze Reihe Einschränkungen auf die man achten muss, um die Banner-Prüfung seitens Google zu bestehen. Diese Anforderungen zu Bildqualität, Relevanz, Inhalt und Animationen gibt es hier.
Jede Website im GDN stellt Platz für andere Bannergrößen bereit. Je mehr verschiedene Größen man also erstellt, desto mehr Reichweite kann auch im Netzwerk erzielt werden. Für Kampagnen die vor allem auf Mobilgeräte abzielen sollen, ist es wichtig, Banner in den drei mobilen Formaten zu verwenden.
3. Video-Anzeigen
Videoanzeigen können unabhängig von YouTube auch im Display-Netzwerk geschaltet werden. Man hat jedoch trotzdem die Möglichkeit, einen YouTube Link als Anzeige anzugeben oder ein auf dem PC gespeichertes Video hochzuladen. Die Videoanzeigen erscheinen in anderen Videos im Display Netzwerk und dauern entweder 15 oder 20 Sekunden. Möchte man seine Videos direkt über YouTube vermarkten, muss man dies mit gesonderten YouTube Kampagnen tun. Eine detaillierte Anleitung dazu gibt es in unserem Gastbeitrag auf onlinemarketing.de.
4. Lightbox-Anzeigen
Neuerdings lässt sich dieses Format über die Anzeigengalerie erstellen. Das Besondere an dieser Anzeige ist das vielfältige Format, mit dem der User interagieren kann. So können Inhalte, Videos oder Bilder eingefügt werden. Die Anzeige wird zunächst als eine Art Vorschau dargestellt und vergrößert sich, sobald ein User eine Handlung damit ausführt.
GDN Ausrichtungsoptionen
Eine klassische GDN Kampagne wird im AdWords Konto mit der Ausrichtung „Nur Displaynetzwerk“ erstellt. Für die Ausrichtung von Videos im Partnernetzwerk muss die Option „Video“ gewählt werden. In diesem Artikel gehen wir hauptsächlich auf das klassische Displaynetzwerk ein. Weitere Infos zu Videokampagnen gibt es hier.
Für eine auf das Displaynetzwerk ausgerichtete Kampagne gibt es nun viele Möglichkeiten, die Werbeanzeigen zielgruppengerecht auszusteuern:
1. Keyword (Kontext)-Targeting
Anders als bei einer auf das Suchnetzwerk ausgerichteten Keyword Kampagne, zielen die Keywords im Display Netzwerk nicht auf Suchanfragen von Usern ab. Im GDN werden Keywords vorgegeben, die auf Partnerwebseiten im Content vorkommen sollen. Durch diese Übereinstimmung der Keywords und des Seiteninhaltes werden dann die passenden Anzeigen eingeblendet.
2. Placement-Targeting
Mit dieser Ausrichtungsoption können spezielle Websites, die Teil des GDN sind, ausgewählt werden. So erscheinen die Werbeanzeigen ganz gezielt nur auf den vorher festgelegten Domains. Website-Ideen kann man sich z.B. über den Display-Planer holen. Eine andere Möglichkeit ist, die Placements anzusehen, auf die bereits bestehende Anzeigen, z.B. aufgrund ihrer Keywordausrichtung geschaltet wurden. Relevante Seiten können dann als Placement in die neue Kampagne aufgenommen werden.
3. Themenbezogenes-Targeting
Beim diesem Targeting werden Themen ausgewählt, die eine Website abdecken soll. Bei Übereinstimmung werden dann Werbeanzeigen auf der thematisch passenden Seite angezeigt. Hier ein kleiner Auszug der auswählbaren Themen:
4. Interessenskategorien
Diese Option lässt uns Werbeanzeigen auf Personen mit bestimmten Interessen ausrichten. Wie beim themenbezogenen Targeting kann auch hier aus einer großen Liste vorgegebener Kategorien ausgewählt werden.
5. Remarketing
Mit Remarketing können User, die eine Website bereits besucht haben, erneut im Google Display Netzwerk angesprochen werden. Da dieses Thema sehr komplex ist, gibt es einen eigenen Artikel zum Thema Remarketing auf unserem Blog.
6. Demografische Ausrichtung
Diese Option lässt es zu, Werbung gezielt nach Alter, Geschlecht oder Elternstatus auszusteuern.
Der Einsatz demografischer Ausrichtung ist vor allem dann sinnvoll, wenn ein sehr spezielles Produkt beworben werden soll, dass sich klar einer bestimmten Alters-, Geschlecht- oder Elterngruppe zuordnen lässt. Bestehen bereits Search Kampagnen, können auch diese ausgewertet werden, um seine Zielgruppe herauszufinden.
Hilfreiche Tools für Google Display Netzwerk-Kampagnen
1. Planer für Displaykampagnen
Dieses Tool ist nur über ein bestehendes AdWords Konto erreichbar, indem man im Konto über Tools auf den Planer für Displaykampagnen navigiert. Mit dem nützlichen Feature lassen sich ganz einfach neue Ausrichtungsideen für Display Kampagnen finden. Basierend auf zuvor angegebenen Keywords, Themen oder Websites bekommt man neue Ausrichtungsvorschläge inkl. Reichweiten- und Kostenschätzung sowie eine Relevanzbewertung angezeigt.
2. Bannervorlagen in Google AdWords
Wer keine freien Kapazitäten oder Budget für ein professionelles Bannerdesign hat, kann auf das kostenlose Tool von Google zurück greifen. Dabei handelt es sich um einen Baukasten in den Bilder, das Markenlogo und ein Werbetext eingefügt sowie Hintergrund- oder Buttonfarben an das Firmen CI angepasst werden können. Zu diesem Tool gelangt man, indem man in einer auf das Display Netzwerk ausgerichteten Kampagnen eine neue Bildanzeige erstellt. Hier gibt es dann die Möglichkeit, fertige Banneranzeigen hochzuladen oder eine Anzeige mit Hilfe des Tools zu erstellen:
Fazit:
Die Vielseitigkeit des Google Display Netzwerks ist enorm. Wer viel Reichweite erzielen und Branding betreiben möchte, ist mit Banner- & Textanzeigen auf Themen, Interessen, Keywords oder Placements ausgerichtet, gut bedient. Für die performancegetriebene Aussteuerung eignet sich vor allem die Ausrichtung auf Remarketing Listen. Unter diesem Link gibt es nochmal alle Infos zum Thema Display Netzwerk von Google zusammengefasst.
>> Zu den weiteren Tutorials:
#1: AdWords Kampagnen Setup & Kontostruktur
#2: AdWords Suchbegriffe auswerten
#3: PPC Textanzeigen Erstellung
#5: Tracking Basics für Google AdWords
#6: Facebook Ads – einfach erklärt
#7: Dynamische Anzeigenformate in Google AdWords
Kerstin Forster ist seit Oktober 2017 als Managerin SEA/PPC Teil der xpose360. Nach Abschluss ihres Medienmanagement-Studiums und einem kurzen Ausflug ins Event Marketing ist sie nun seit 2014 im Online Marketing zu Hause. Die Google und Bing zertifizierte SEA/PPC Managerin ist stets auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten und ist immer offen für neue Features und Betas.