Das Cyber Wochenende 2022 – Prognosen und Ergebnisse

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Mittlerweile muss man niemandem mehr erklären, um was es beim Black Friday eigentlich geht. Vor zehn Jahres sah das durchaus noch anders aus. Also liegt es doch nahe, dass die Weihnachtseinkäufe am Cyber Weekend erledigt werden, wenn alle Shops mit horrenden Preissenkungen werben. Oder wirken hier die Inflation, allgemeine Unsicherheit auf Grund von Kriegen oder auch nur ein Überangebot von Deals sich negativ auf die Kauflaune der Menschen in Deutschland aus? Prognosen gab es dieses Jahr viele.

Der Handelsverband Deutschland rechnet zum Beispiel in diesem Jahr zu Black Friday und Cyber Monday mit einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 22 Prozent.

Im Vergleich zu 2019 erwartete man fast eine Verdoppelung der Ausgaben. Vor allem der Anteil der Weihnachtseinkäufe dürften weiterhin steigen. So sollen 59 % der Ausgaben am Black Friday und 54 % der Ausgaben am Cyber Monday für Weihnachtseinkäufe getätigt werden.

Nach den ersten Ergebnissen von Admitad – nachzulesen auf dem AffiliateBLOG – lieferten nun die Affiliate Netzwerke Awin und Tradedoubler einige Einblicke in die Black Friday Zahlen. Und auch bei dem dienstältesten Black Friday Portal BlackFriday.de haben wir nach spannenden Insights gefragt.

Nach wie vor ist Black Friday der wichtigste Shopping-Tag des Jahres

Laut Awin hat die Anzahl der Sales im Jahresvergleich zwar um 12 % abgenommen, nichtsdestotrotz bleibt der Black Friday der wichtigste Shopping-Tag des Jahres. Im Jahr 2022 gab es eine leichte Verschiebung der Sales, so dass schon vor dem 25.11.2022 kräftig eingekauft wurde, der Peak aus 2021 allerdings nicht erreicht werden konnte. Ähnlich verhielt es sich am Cyber Monday mit – 8 % Sales im Vergleich zum Vorjahr.

Auch bei Tradedoubler war der Black Friday erwartungsgemäß der Tag mit den meisten Sales in der Black Week. So wurden 30 % der in KW 47 getrackten Gesamtsales am Freitag generiert.

Man könnte nun annehmen, dass der Black Friday 2022 nicht so gut lief wie im Vorjahr. Was das Cyber Weekend aber dennoch erfolgreich gemacht hat, war die Tatsache, dass der durchschnittliche Warenkorbwert deutlich gestiegen ist. Am Black Friday gab es im Jahresvergleich einen Anstieg um 27 % und am Cyber Monday sogar um 33 %.

Auch Simon Gall, Gründer und Betreiber von BlackFriday.de, zog folgendes Fazit:

„Wir sind sehr zufrieden mit der Performance am BlackFriday. Wir hatten im November wieder mehr als 2 Millionen Besucher auf der Seite und in unserer App. Die Anzahl der Verkäufe ist in etwa so wie im letzten Jahr. Allerdings ist das Order-Value um ca. 20 Prozent gestiegen. Wir denken, dass die Käufer vor allem größere Anschaffungen auf den Black Friday verschoben haben und deshalb die Warenkörbe größer ausgefallen sind.“

Diese Entwicklung konnten wir auch bei unseren eigenen Kunden beobachten. So stieg der AOV aus der Black Week im Jahr 2021 im Vergleich zu 2022 bei einem unserer Fashionkunden um 14 % an. Und hier liegt es nicht, wie vielleicht angenommen, an allgemeinen Preissteigerungen. Man kaufte insgesamt zwar weniger Produkte, aber hat sich durch den Preis nicht abschrecken lassen.

Gewinner der Black Week: Computer & Electronics

Den höchsten Gewinn an Sales konnte laut Awin der Bereich „Electronic Accessories“ verzeichnen. Der Anstieg betrug im Vergleich zum Vorjahr 15 %. Die Top Advertiser Industrie war hingegen der Bereich Health & Beauty.

Bei Tradedoubler sieht diese Verteilung etwas anders aus und „Computers & Electronics“ war mit Abstand die erfolgreichste Branche in der Black Week, gefolgt von Fashion und Travel.

Mobile is King

Dieses Jahr wurden bei Awin 52 % aller Black Friday Sales über ein Smartphone getätigt und bei Tradedoubler waren es 30 % des Black Friday Gesamtumsatzes. Dies zeigt, wo der weitere Trend hingeht.

Publisher-Verteilung am Black Friday

Wenig überraschend ist es, dass sich bei Awin die Gutschein- und Cashbackpartner unter den Top 3 Verticals befinden. Spannend hingegen wäre es hier noch zu wissen, welche Partner sich unter den Sub-Netzwerken, die den 2. Platz belegen, alle tummeln:

Zum Schluss hatte uns noch interessiert, ob die Aktionen der Advertiser zurückhaltender oder aggressiver als im letzten Jahr waren.

Simon Gall (BlackFriday.de) hat uns hierzu eine Einschätzung gegeben: „Bei den Aktionen der Advertiser haben wir durchaus beobachtet, dass höhere Rabatte gegeben wurden als in den Vorjahren. Teilweise waren die Händler dann wohl überrascht davon, wie gut die Aktionen liefen. Einige Rabatte wurden dann kurz vor dem Black Friday tatsächlich wieder gestrichen oder herabgesetzt. Wir hatten definitiv mehr Änderungsanfragen dieser Art als in den letzten Jahren. Es war wohl für alle Beteiligten schwer das Verhalten der Käufer vorauszusagen. Bei unseren Werbebuchungen haben wir beobachtet, dass vor allem große Pakete mit viel Sichtbarkeit gefragt waren und teilweise weit im Voraus gebucht wurden. Die Inflation macht sich natürlich auch bei den Klickpreisen der großen Werbenetzwerke bemerkbar. Vermutlich wollten sich einige Advertiser möglichst viel Sichtbarkeit sichern, bevor die Preise noch weiter steigen.“

Mit diesem Rückblick auf die Cyber Week 2022 verabschieden wir uns ins neue Jahr und sind gespannt, mit welchen Prognosen / Ergebnissen wir in 2023 rechnen können. Und nicht vergessen: Der Black Friday im kommenden Jahr findet am 24. November statt 😊